Corona in der Südwestpfalz Bundeswehr-Hilfe verlängert

Südwestpfalz · Bis vorerst Mitte Januar unterstützen sechs Soldaten das Gesundheitsamt bei der Corona-Nachverfolgung.

 Soldaten der Bundeswehr unterstützen vielerorts die Gesundheitsbehörden.

Soldaten der Bundeswehr unterstützen vielerorts die Gesundheitsbehörden.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

(red) „Es entlastet uns sehr, dass der Hilfeleistungsantrag bewilligt wurde“, freut sich Landrätin  Susanne Ganster über die bewilligte Verlängerung der Unterstützung durch die Bundeswehr. Es werden auch weiterhin sechs Soldatinnen und Soldaten in der Kontaktnachverfolgung das Gesundheitsamt der Südwestpfalz unterstützen können. „Die Unterstützung durch die freiwilligen Unterstützungskräfte hilft unseren Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsamt spürbar“, weiß die Landrätin um die wertvolle Arbeit, die nun zunächst bis 15. Januar gesichert ist.

Wegen der weiterhin hohen Fallzahlen hat der Landkreis vor Auslauf der Hilfeleistung deren Verlängerung bei der Bundeswehr beantragt. Die Soldatinnen und Soldaten des Artillerielehrbataillon 345 aus Idar-Oberstein „sind gut eingearbeitet und verrichten wertvolle Arbeit“, lobt die Landrätin. Das Gesundheitsamt sei dadurch in der Lage, die Kontakte von positiv Getesteten weiterhin möglichst eng nachzuverfolgen und entsprechende Maßnahmen zu veranlassen.

Neben den Soldatinnen und Soldaten sind weiterhin Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, der Abteilungen der Kreisverwaltung, des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung Rheinland-Pfalz, über das Robert Koch-Institut akquirierte Containment-Scouts sowie Ehrenamtliche und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltungen Pirmasens und Zweibrücken in der Kontaktnachverfolgung eingesetzt.

Die Aufgabe der Unterstützungskräfte ist es, positiv getestete Personen über ihr Ergebnis zu informieren und Folgemaßnahmen im Auftrag des Gesundheitsamtes auszusprechen. Außerdem erfragen sie Kontaktpersonen der Infizierten und treffen Folgemaßnahmen im Auftrag des Gesundheitsamtes. 

Nach aktuellem Stand (Montag, 11.30 Uhr Uhr) haben wurden im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes der Südwestpfalz zehn weitere positive Corona-Tests registriert. Das Landesuntersuchungsamt (LUA) stuft den Landkreis mit einer Inzidenz von 91,7 aktuell in der Risikostufe rot ein. Die aktuelle Lage des LUA für den Warn- und Aktionsplan sieht die Städte Pirmasens (136,7) und Zweibrücken (105,3) in rot.

Bei fünf der neuen Fälle dauert die Ermittlung der Infektionsketten noch an. Bei einem Mann blieb die Quelle der Infektion unbekannt, einer hat sich im privaten Umfeld infiziert. Für eine Frau wurde die Arbeitsstelle als Quelle der Infektion ermittelt, eine weitere war Kontakt ersten Grades (KP I) zu einem Indexfall. Ergebnisse der weiteren Ermittlungen vorliegender und neuer Fälle im Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Südwestpfalz betreffen auch verschiedene Einrichtungen: Eine Schülerin der Nardini-Schule in Pirmasens wurde positiv getestet. Sie besuchte zuletzt am 03.12. den Unterricht. Elf KP I wurden ermittelt und stehen unter häuslicher Quarantäne. Für eine Mitarbeiterin des Haus am Kurpark, Pflegeeinrichtung in Dahn, liegt ein positives Testergebnis vor. Für sie und zwei KP I zu ihrem Fall gilt die häusliche Quarantäne. Für das Haus selbst müssen keine weiteren Maßnahmen getroffen werden. 

„Auch heute müssen wir leider wieder eine traurige Nachricht vermelden“, berichtet Landrätin Susanne Ganster von einem Corona-Todesfall. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen die hoffentlich Kraft in diesen schweren Stunden finden.“ Der zwischen 60 und 70 Jahre alte Bewohner des Haus Bethesda verstarb an den Folgen der Corona-Erkrankung. 

Aktuell sind im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes 274 bestätigte positive Fälle aktiv, 50 weniger als am Vortag. Von den betroffenen Personen leben in Pirmasens 85 (-9), Zweibrücken 49 (-7) sowie in den Verbandsgemeinden Dahner Felsenland 19 (-1), Hauenstein 10, Pirmasens-Land 17 (-4), Rodalben 17 (-4), Thaleischweiler-Wallhalben 29 (-7), Waldfischbach-Burgalben 18 (-7) und Zweibrücken-Land 30 (-11). Die Anfragen bei der Terminhotline nahmen in der letzten Woche mit 106 gegenüber 116 in der Woche leicht ab. Daraus resultierten 124 Termine gegenüber 110 im gleichen Zeitraum der Woche zuvor. Die Anzahl der zu kontaktierenden KP I entspannte sich von 963 auf 648 Personen in Quarantäne. Wer als enge Kontaktperson eingestuft wird, wird persönlich benachrichtigt. Die engen Kontaktpersonen stehen unter Quarantäne bis 14 Tage nach dem letzten persönlichen Kontakt.

 Insgesamt wurden bis heute 1366 Personen im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamts Südwestpfalz positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet. Bislang sind im Bereich des Gesundheitsamtes 22 Personen mit Corona-Infektion verstorben. Die 1376 bestätigten Fälle verteilen sich auf Pirmasens (286/4 neu), Zweibrücken (282/2), die Verbandsgemeinde Dahner Felsenland (137/2), Verbandsgemeinde Hauenstein (87/1), die Verbandsgemeinde Pirmasens-Land (97), die Verbandsgemeinde Rodalben (75), die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben (171/1), Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben (100) und die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land (140). Ein Fall außerhalb des Zuständigkeitsbereiches wird in der kumulierten Fallzahl mitgeführt.

Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Südwestpfalz empfiehlt Personen mit Symptomen, sich umgehend telefonisch bei ihrem Hausarzt, bei der Hotline (0 63 31) 809 750 (Montag bis Freitag neun bis 15 sowie Samstag und Sonntag zehn bis 14 Uhr) oder der landesweiten (0800) 99 00 400 melden. Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet sind verpflichtet, sich beim Gesundheitsamt zu melden und grundsätzlich zehn Tage in Quarantäne zu gehen.

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