In zu großen Schuhen zum Matchwinner

Haßloch · Mit sechs Treffern gehörte Raimonds Trifanovs zu den Gewinnern der VTZ in der Spitzenpartie der Handball-Oberliga bei der TSG Haßloch. Dabei war kurz vor Beginn unklar, ober der Lette überhaupt mit auflaufen kann. Er hatte seine Schuhe vergessen.

 Passende Schuhe hatte Raimonds Trifanovs nicht, an seiner Torgefahr änderte das nichts. Foto: cos/pma

Passende Schuhe hatte Raimonds Trifanovs nicht, an seiner Torgefahr änderte das nichts. Foto: cos/pma

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Mit einem knappen 28:27-Sieg hat die VT Zweibrücken Spitzenreiter TSG Haßloch entzaubert. "Bislang hat noch kein Team der Handball-Oberliga in dieser Spielzeit in diesem Hexenkessel die Punkte entführt", freut sich der Zweibrücker Vorsitzende Klaus Biehl. Die Story des Abends liefert dabei Raimonds Trifanovs. Nervöse Betriebsamkeit herrscht vor dem Spiel in der VTZ-Kabine. Der lettische Nationalspieler bangt um seinen Einsatz, er hat seine Schuhe vergessen. Schnell werden die vom Mannschaftsverantwortlichen Hans-Jürgen Wiese mit zwei Paar Strümpfen an die Füße des Rückraumspielers angepasst. Erleichterung: Trifanovs kann auflaufen. Und mehr noch: "Mit seinen sechs Toren gehörte er zu den Matchwinnern", erklärt der Vorstandsvorsitzende Jörg Clemens lachend.

Mit allen Mann an Bord legt die VTZ gut los. Aus einer kompromisslosen Abwehr entstehen immer wieder ansehnliche Angriffe. Der nicht zu bremsende Tomas Mazar wird häufig am Kreis gesucht. Auch die beiden Schützen Philip Wiese und Raimonds Trifanovs treffen vorerst nach Belieben aus dem Rückraum. Die VTZ-Abwehr macht immer den einen Schritt mehr. Das, was doch durchkommt, ist meist eine sichere Beute für den stark haltenden Torhüter Peter Pcola. Schlussmann Jadran Pesic muss nach einer im Training erlittenen Knieverletzung passen und wurde durch Nachwuchstormann Lukas Weishaar ersetzt. Bis zur Pause kommt auch Haßloch besser in die Partie, so kann sich in den ersten 30 Minuten kein Team entscheidend absetzen. 12:12 ist nach 25 Minuten auf der Anzeigetafel zu lesen. Bis zum Seitenwechsel können die Gäste durch Tore von Steffen Kiefer und Trifanovs den Spitzenreiter mit 15:13 auf Abstand halten.

Endlich gelingt es dem VTZ-Team von Trainer Mirko Schwarz, auch in der zweiten Hälfte seine Leistung abzurufen. Durch schnelle Treffer von Wiese, Mazar und Kiefer gelingt erstmals ein Vier-Tore-Vorsprung. Doch der Spitzenreiter gibt nicht auf, kämpft sich auf 19:20 heran. Danach ein ständiges Auf und Ab. Die fünf Tore Vorsprung der Zweibrücker beim 25:20 scheinen keinen Zweifel mehr am Sieger zu lassen. "Doch angefeuert durch ein fanatisches Publikum dreht der Tabellenführer dann das fast schon verloren geglaubte Spiel", sagt Clemens. Sechs Tore am Stück erzielen die Spieler von Trainer Ralf Schmitt. Ohrenbetäubender Lärm schallt durch die Halle als die TSG nach langer Zeit durch mehrere verwandelte Siebenmeter beim 27:26 wieder in Führung geht. Mit zwei Toren aus dem Rückraum in den Schlussminuten entscheidet Steffen Kiefer die Partie aber zugunsten der jubelnden Gäste. "Den Sieg hat sich die Mannschaft redlich verdient", freut sich Clemens.

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Auf einen BlickVTZ-Torschützen: Mazar 7, Kiefer 7/1, Trifanovs 6, Wiese 6, Stauch 1, Beckmann 1. kda

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