Handball-Saarlandliga HSG TVA/ATSV Saarbrücken steigt in die Oberliga auf
Saarbrücken · Im Handball wurde die Saison abgebrochen. Die Saarbrückerinnen steigen als Saarlandliga-Zweite auf, weil Zweibrücken II nicht in die Oberliga darf.
Vor Ostern hat der Handball-Verband Saar (HVS) die Spielzeit 2019/2020 in allen Ligen der Aktiven vorzeitig für beendet erklärt – aufgrund der Corona-Pandemie. Die Tabellenersten steigen auf, die Tabellenletzten nur dann ab, wenn sie es wollen (wir berichteten). „Es ist die einzig richtige Entscheidung“, sagt Heinz Guthörl. Der Trainer des Frauen-Saarlandligisten HSG TVA/ATSV Saarbrücken erklärt: „Die Vereine haben nun Planungssicherheit. Was hätte es uns genutzt, wenn wir irgendwann ohne Zuschauer gespielt hätten?“
Guthörls Mannschaft belegt wie im Vorjahr den zweiten Platz. Weil Tabellenführer SV 64 Zweibrücken II nicht aufsteigen darf, werden die Saarbrückerinnen in der kommenden Runde in der Oberliga Rheinland Pfalz/Saarland antreten. „Auf einer Sitzung am 12. März hat sich die Mannschaft dafür ausgesprochen, das Abenteuer anzugehen“, sagt Guthörl, der dann nicht mehr dabei sein wird. Er erklärt, warum er aufhören wird: „Meine Entscheidung ist bereits im Dezember gefallen. Meine Eltern sind beide über 80 Jahre alt. Sie haben ein großes Anwesen, das sie alleine nicht mehr bewältigen können. Ich habe das dem Verein damals mitgeteilt.“
Der Mitarbeiter der Bundeswehr geht mit Wehmut. „Ich habe mich in Saarbrücken vorgestellt und gesagt, dass Schmelz meine bisher schönste Trainerstation war. Das werde ich nun so nicht mehr sagen können. Denn die Truppe hier ist mir sehr ans Herz gewachsen“, sagt Guthörl, der dem Handball als Schiedsrichter verbunden bleiben will: „Ich hoffe, dass wir in Saarbrücken noch die Gelegenheit für einen gemeinsamen Abschluss bekommen. Ich brauche das Tamtam zwar nicht, aber eine verdiente Spielerin wie Ina Schätzel hätte einen würdigen Abschied verdient.“
Schätzel wird in die zweite Mannschaft der HSG TVA/ATSV Saarbrücken gehen. Nachfolger von Guthörl wird David Hoffmann. Der neue Trainer hat sich per Videokonferenz bei der Mannschaft vorgestellt. „Er hat beim HC Saarbrücken die Damen trainiert und war zuletzt beim VTZ Zweibrücken für die weibliche Jugend in der Oberliga verantwortlich“, sagt HSG-Abteilungsleiterin Jutta Schätzel über den 28-jährigen Studenten. Sie ergänzt: „Wir werden voraussichtlich mit unserer jungen Mannschaft in die Saison gehen. Ob wir noch jemanden dazubekommen, müssen wir abwarten.“
An den für die höhere Liga erforderlichen organisatorischen Grundlagen wie einer Videoaufzeichnung der Spiele oder dem veränderten Meldesystem arbeite man derzeit, sagt Schätzel. Wann die Arbeit des neuen Trainers mit der Mannschaft auf dem Feld beginnt, ist offen. „Ich werde in jedem Fall als Zuschauer zu den Spielen kommen“, verspricht Güthörl, der das Prädikat „Aufstiegstrainer“ nicht hören will: „Ist doch Quatsch. Ich bin nur der, der zweimal Zweiter wurde.“
