Kommentar zum Ostukraine-Konflikt Putins Spiel, Merkels Pflicht

Was will Putin? Einen großen Krieg? Nein, es ist alles bloß wieder ein perfides Spiel. Putin will mit seinem dem Truppenaufmarsch an den Grenzen der Ukraine die Ernsthaftigkeit des neuen US-Präsidenten Joe Biden austesten.

 Werner Kolhoff

Werner Kolhoff

Foto: SZ/Robby Lorenz

Dieser hat versprochen, den Westen als Gemeinschaft mit demokratischen Werten wieder zu stärken. Das will der Kreml doch mal sehen. Nato und EU sollten unmissverständlich antworten und sofort klare Eskalationsstufen formulieren, um den Kreml zu warnen. Beginnend mit der Androhung weiterer Wirtschaftssanktionen bis hin zur direkten materiellen Unterstützung für die ukrainische Armee. Eine solche Reaktion ist übrigens nicht allein Sache Joe Bidens, sondern auch Angela Merkels. Wäre die Ukraine nämlich Nato-Mitglied, hätte sich Putin niemals getraut, diese Osterkrise vom Zaun zu brechen. Als die Entscheidung über Kiews Mitgliedsantrag 2008 jedoch anstand, war es vor allem die deutsche Kanzlerin, die einen solchen Schritt verhinderte. Das verpflichtet Berlin jetzt umso mehr.

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