Glosse Mütend oder watt?

Früher dachten manche, für Wut müsse man wenigstens wach sein – und daran haperte es oft. Doch eine neue Wortschöpfung zeigt, dass das offenbar nicht mehr unbedingt der Fall sein muss. Denn Deutschland ist in der Pandemie angeblich „mütend“.

Gar nicht angesagt ist dagegen „schläfrieden“ (schläfrig und zufrieden), „glüschlunzt“ (glücklich verschlunzt) oder generell „watt“ (wach und satt). Allerdings könnte das die Einführung der entsprechenden Bezeichnungen vielleicht schon ändern, so jedenfalls argumentiert ja auch die Gendersprache.

Unklar ist unterdessen, wie man trendgerecht mütend wird: Tobt man einfach so lange, bis der Wutanfall müde macht? Kleinkinder im Trotzalter können da als Experten wertvolle Tipps geben. Oder zwingt man sich zum frühen Aufstehen, bis man darüber schlussendlich in Wut gerät (Methode Arbeitsalltag)? Gerade hier jedoch können Verwechslungen auftreten. Denn so mancher glaubt morgens beim intensiven Blick in den Spiegel, er sei auf Krawall gebürstet. Dabei hat er sich vor Müdigkeit nur noch nicht gekämmt.

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