Popmusik Jon Anderson – der Rockstar, der keiner sein will
London · Der legendäre Yes-Sänger Jon Anderson wehrt mit seiner unverkennbar hellen Stimme ab: „Ich betrachte mich nie als Rockstar, obwohl ich das Glück habe, in der Hall of Fame zu sein.
Ich bin nur eine ganz gewöhnliche Person.“ Am Freitag feiert der Rockstar, der keiner sein will, seinen 75. Geburtstag – und bringt ein neues Album heraus: „1000 Hands“ basiert teils auf alten Aufnahmen. Anderson gründete die Band Yes 1968 mit dem Bassisten Chris Squire (1948-2015). Vor 50 Jahren kam ihr erstes, gleichnamiges Album heraus, mit überwiegend psychedelischer Musik, die sich später zu Progressive Rock wandelte.
Jon Anderson sang fast auf jedem Yes-Album. Doch 2008 wurde bei ihm akutes Lungenversagen diagnostiziert. Daraufhin ersetzten ihn seine Bandkollegen kurzerhand mit dem Sänger einer Coverband, ohne Anderson darüber zu informieren. Seit 1976 verfolgte Anderson immer wieder Soloprojekte und trat auch außerhalb der offiziellen Formation mit Yes-Musikern auf. Zuletzt tourte er 2017 als „Yes featuring Jon Anderson, Trevor Rabin and Rick Wakeman“. Dass es die Band Yes manchmal in zwei Versionen gibt, verwirrt nicht nur Fans.
Den Sommer über tourte Jon Anderson, um sein neues Album vorzustellen: „1000 Hands“. Wie der Titel von den 1000 Händen andeutet, haben viele bekannte Gastmusiker mitgewirkt, darunter Yes-Gitarrist Steve Howe, Pianist Chick Corea, Jazz-Geiger Jean-Luc Ponty, Jazz-Schlagzeuger Billy Cobham, Ian Anderson von Jethro Tull, Journey-Keyboarder Jonathan Cain, Vanilla-Fudge-Schlagzeuger Carmine Appice sowie Gitarrist Rick Derringer.