Dax-Firmen legen für Vorstandspensionen Millionen zurück

Hamburg. Die Vorstände der 30 Dax-Konzerne dürfen sich einem "Spiegel"-Bericht zufolge über üppige Pensionsansprüche freuen. Nach Berechnungen des Nachrichtenmagazins haben die deutschen Top-Unternehmen für ihre amtierenden Vorstände mehr als 637 Millionen Euro für Pensionszahlungen zurückgestellt

Hamburg. Die Vorstände der 30 Dax-Konzerne dürfen sich einem "Spiegel"-Bericht zufolge über üppige Pensionsansprüche freuen. Nach Berechnungen des Nachrichtenmagazins haben die deutschen Top-Unternehmen für ihre amtierenden Vorstände mehr als 637 Millionen Euro für Pensionszahlungen zurückgestellt.Spitzenreiter in der Riege der Vorstandsbosse ist demnach Daimler-Lenker Dieter Zetsche. Wie das Blatt schreibt, liegt der Wert seiner bislang zugesagten Pensionsanwartschaften bei 29,6 Millionen Euro. Dahinter folgen VW-Boss Martin Winterkorn mit 19,7 Millionen Euro, Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann mit 18,8 Millionen Euro, Siemens-Chef Peter Löscher mit 12,8 Millionen Euro und Eon-Chef Johannes Teyssen mit 11,7 Millionen Euro.

Anders als die meisten Beschäftigten können zahlreiche Dax-Vorstände ihre Renten dem "Spiegel" zufolge bereits im Alter von 60 Jahren beziehen, ohne dafür einen Abschlag hinnehmen zu müssen. So könne Deutsche-Post-Chef Frank Appel sogar schon mit 55 Jahren in Rente gehen und die vollen Pensionsleistungen in Anspruch nehmen. Der Barwert seiner Rentenzusage liegt dem Bericht zufolge bei 7,2 Millionen Euro.

In der Politik stoßen die üppigen Pensionen für Dax-Vorstände auf Kritik. "Das ganze System ist pervers", sagte SPD-Bundestagsfraktionsvize Joachim Poß der WAZ-Gruppe. "Wir werden das Thema aufgreifen und uns für eine Begrenzung der Managergehälter einsetzen. Dabei geht es nicht nur um Boni und Gehälter, sondern auch um die Altersversorgung für die Vorstände." dpa

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