Bud Spencer: Vier Floskeln für ein Halleluja
Saarbrücken. Wenn man in der zweiten Hälfte der 70er Jahre knapp vor der Pubertät war, gab es im Kino nichts Besseres als Bud Spencer. Er verteilte filmisch Backpfeifen, gefolgt von der legendären Donnerfaust aufs Oberstübchen
Saarbrücken. Wenn man in der zweiten Hälfte der 70er Jahre knapp vor der Pubertät war, gab es im Kino nichts Besseres als Bud Spencer. Er verteilte filmisch Backpfeifen, gefolgt von der legendären Donnerfaust aufs Oberstübchen. Ob im Verbund mit dem Kollegen Terence Hill in Filmen wie "Vier Fäuste für ein Halleluja" oder in Solo-Werken: Spencer garantierte eine glückliche Vorstellung, den Kindern ebenso wie den Kinobesitzern: Werke wie "Plattfuß in Afrika" oder "Sie nannten ihn Mücke" liefen monatelang.Mittlerweile ist Carlo Pedersoli, wie Spencer bürgerlich heißt, 81 und legt nun, unterstützt von zwei Co-Autoren, seine Autobiografie vor. Die hat just den ersten Platz der "Spiegel"-Bestsellerliste erklommen, enttäuscht aber ein wenig. Zwar erzählt Spencer munter von seinem Leben, dem Aufwachsen als Bürgersohn in Neapel, dem olympischen Schwimmen, harter Arbeit in Südamerika und der Filmkarriere, doch das Ganze bleibt auf unverbindlicher Plauder-Ebene.
Nun muss man von einem Star aus Filmen wie "Auch die Engel essen Bohnen" keine profunde Welterklärung verlangen, doch Spencer mag Platitüden (etwa über die Frau als göttlich-mütterliches Wesen), die er dann ehrlicherweise mit einem Satz wie "Das mag phrasenhaft klingen, aber . . ." einleitet. Wer sich vor allem für die Filme und die Beziehung zu Terence Hill interessiert, findet nichts Tiefergehendes. Das komplette Desaster ihres letzten gemeinsamen Films "Die Troublemaker" (1994) etwa wird verschwiegen; im Buch von Pedersoli, der hier auch nichts von seiner 2005er Kandidatur für die Berlusconi-Partei schreibt, ist die Welt in Ordnung - so wie am Ende eines Bud-Spencer-Films. tok
Bud Spencer: Mein Leben, meine Filme. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 224 S., 19,90 €.
