Birringer-Schwestern spielen zum Schluss mit knisternder Intensität

Saarbrücken · Manchmal platzt der Knoten erst zum Schluss. So schien es bei Lea (Violine) und Esther (Piano) Birringer beim 9. und letzten Saisontermin der Saarbrücker Kammerkonzerte (SKK) - das Schwestern-Duo aus Quierschied blieb lange hinter seiner Optimalleistung zurück.

Los ging es am Freitag im gut besuchten Konzertsaal der Hochschule für Musik (HfM) mit Mozarts Es-Dur-Sonate KV 481. Zwar wurde in lebendigem Dialog musiziert, es kamen die energischen wie zärtlichen Facetten der Musik zum Tragen. Doch musste man bis zum Schluss-Allegretto warten, bis Lea dem Ideal eines anmutig-filigranen und zugleich tragenden Mozart-gemäßen Violin-Timbres nahekam. Mit glutvollerem "romantischem" Ton gefiel die Geigerin bei der G-Dur-Sonate op. 78 von Brahms.

Als den Abend über souverän waltende Regisseurin am Klavier setzte ihre Schwester Esther kluge gestalterische Akzente. Die gemeinsame interpretatorische Spannung und Emotionalität konnte zwar nicht durchweg gehalten werden, doch gab es zahlreiche starke Momente. So auch bei Beethovens "Kreutzersonate" - bis zum großartigen Presto-Finale: Nun spielte das Duo in Bestform, es herrschte knisternde Intensität. Lea Birringer ließ die Geige pointiert singen und jubilieren, dass es eine Freude war. Riesenapplaus, Zugabe.

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