Zahl der saarländischen Kurzarbeiter geht spürbar zurück

Saarbrücken. Noch immer weichen zahlreiche saarländische Unternehmen auf Kurzarbeit aus. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im März - das ist der aktuellste Datenstand - 12 000 Beschäftigte in 780 Betrieben betroffen

Saarbrücken. Noch immer weichen zahlreiche saarländische Unternehmen auf Kurzarbeit aus. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im März - das ist der aktuellste Datenstand - 12 000 Beschäftigte in 780 Betrieben betroffen.Die meisten Kurzarbeiter gab es in Maschinenbaufirmen (4000), in metallerzeugenden und -verarbeitenden Unternehmen (2200), im Handel (680) sowie in kunststoffverarbeitenden Betrieben (400). Regional spielt Kurzarbeit im Saarpfalz-Kreis die stärkste Rolle: Hier arbeitete im März jeder zwölfte Arbeitnehmer (8,8 Prozent) kurz. Die niedrigste Quote gab es im Landkreis Saarlouis (2,0 Prozent). Insgesamt investierte die BA im ersten Quartal des Jahres 2010 im Saarland 23,6 Millionen Euro in die Kurzarbeit.

Den Höhepunkt hatte die Kurzarbeit im Saarland mit mehr als 35 000 betroffenen Arbeitnehmern im April 2009 erreicht. Auch wenn die wirtschaftliche Erholung in der Folgezeit Unternehmen nach und nach die Beendigung von Kurzarbeit ermöglichte, sei dieses Instrument auch jetzt noch von einiger Bedeutung für den regionalen Arbeitsmarkt, hieß es von seiten der BA. Die saarländische Wirtschaft sei aufgrund ihrer Exportorientierung der Wirtschaftskrise besonders stark ausgesetzt.

Auch bundesweit ist die Zahl der Kurzarbeiter gesunken. Im März hätten 693 000 Personen Kurzarbeitergeld bezogen, teilte die Bundesagentur mit. Im Februar waren es noch 100 000 Beschäftigte mehr. Den Höchststand gab es im Mai 2009 mit 1,5 Millionen Betroffenen. Angesichts der weiterhin hohen Kurzarbeiterzahl könne aber noch nicht von einer normalen Situation auf dem Arbeitsmarkt gesprochen werden, sagte BA-Vorstand Raimund Becker. red/dpa

Meinung

Job-Wundergeht weiter

Von SZ-RedakteurVolker Meyer zu Tittingdorf

Das deutsche Job-Wunder setzt sich fort. Seit mindestens einem Jahr warnen die Arbeitsmarktexperten regelmäßig vor einer bevorstehenden großen Entlassungswelle. Doch dank Kurzarbeit und anziehender Exportwirtschaft blieb sie aus. Die Hoffnung wächst, dass der deutsche Arbeitsmarkt glimpflich durch die Krise kommt. Doch obwohl die Arbeitslosenzahlen immer wieder besser als befürchtet ausfallen, ist weiterhin Skepsis angebracht. Denn noch liegt die Kurzarbeit weiter über den Zahlen aus Boom-Zeiten, und die Sparprogramme in vielen europäischen Staaten werden die weitere Erholung der Wirtschaft bremsen.

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