Müller bittet Rom erneut um Erhalt konsularischer Präsenz an der Saar

Saarbrücken/Rom. Die Verhandlungen zwischen den Außenministerien in Berlin und Rom über die Zukunft der konsularischen Präsenz Italiens in Saarbrücken sind offenbar gescheitert

 Italiener protestieren mit Italien-Flagge und Trauerflor gegen die Konsulatsschließung. Foto: Dietze

Italiener protestieren mit Italien-Flagge und Trauerflor gegen die Konsulatsschließung. Foto: Dietze

Saarbrücken/Rom. Die Verhandlungen zwischen den Außenministerien in Berlin und Rom über die Zukunft der konsularischen Präsenz Italiens in Saarbrücken sind offenbar gescheitert. Nach SZ-Informationen hat Italiens Außenminister Franco Frattini in einem Brief an Saar-Ministerpräsident Peter Müller (CDU) mitgeteilt, dass er von seiner jüngsten Überlegung, nach der geplanten Schließung des Konsulats wenigstens einen Konsularschalter in Saarbrücken zu belassen, wieder Abstand genommen habe.

Nach Angaben der Regierung in Rom hatte das Auswärtige Amt in Berlin die italienische Seite vor die Wahl gestellt, den Standort Saarbrücken aufzugeben oder zumindest ein Vizekonsulat dort zu belassen. Müller hält indes das Schreiben Frattinis nach Angaben seiner Sprecherin für "nicht ganz eindeutig" und bat die Regierung in Rom um eine "Klärung". Müller unterstütze wie viele Italiener im Saarland die Idee eines Konsularschalters. Der gewählte Vertreter der Italiener im Saarland, Giovanni Di Rosa, sagte der SZ, seine Landsleute fühlten sich von der Regierung in Rom "verraten und verkauft". Am Rande des letzten Empfangs von Konsulin Susanna Schlein auf Schloss Halberg verteilten Italiener gestern Flugblätter gegen die Schließung des Konsulats (siehe Foto). Laut Di Rosa wird es nicht - wie zunächst geplant - zum 1. Juli, sondern zum 1. September geschlossen. nof

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