Volle Punktzahl in der A-Note

Zweibrücken · Moderne Vans, Crossover-Fahrzeuge und selbst SUV-Modelle lassen sich heute ähnlich sparsam bewegen wie Limousinen. Unsere Liste zeigt alle Modelle mit der vorbildlichen Einstufung A bei der Energie-Effizienz.

Der Ruf, üble Spritschlucker zu sein, hängt den SUVs (Sport Utility Vehicles - sportliche Mehrzweckfahrzeuge) immer noch an. Doch das trifft nicht mehr zu. Die neueren SUVs, aber auch moderne Vans und Crossover-Modelle kommen heute mit windschlüpfig abgerundeten Karosserien daher und vor allem mit sparsamen Motoren. Als Crossover bezeichnet man Modelle, deren Design eine Mischung aus unterschiedlichen Bauformen darstellt: zum Beispiel Van und Limousine oder Kombi und Coupé. Genau genommen zählen auch die SUVs als Mischung aus Geländewagen und Kombi zu den Crossover-Modellen.

Vans sind höher als Limousinen . Sie bieten bei gleicher Länge erheblich mehr Raum. Durch klappbare Sitze lässt sich dieser besonders flexibel nutzen. Beim klassischen SUV kommt noch die größere Bodenfreiheit hinzu. Sie ermöglicht es, im tiefen Schnee oder auf Feldwegen noch weiterzufahren, wenn die normale Limousine aufsetzt. Besonders gilt dies beim Antrieb aller vier Räder. Preiswerte SUV-Modelle verzichten allerdings fast durchweg darauf. Die Grenze zwischen Van und SUV verwischt mehr und mehr.

Die größere Höhe sorgt schon optisch für mehr Luftwiderstand. SUV-Modelle, besonders einige aus Stuttgart und München, englischen und amerikanischen Ursprungs, erwecken dazu Unmut mit ihrem respektheischenden Auftritt. Aber selbst solche Karosserien haben heute einen Luftwiderstandswert, der manch biederer Limousine gut anstehen würde: Werte um 0,30 sind durchaus üblich. Der gute alte VW-Käfer mit seiner "Stromlinie" lag viel, viel schlechter: 0,49.

Den größten Fortschritt indes bringen gerade bei Vans und SUV-Modellen moderne, downgesizte Motoren mit weniger Hubraum, dafür jedoch Kompressor- oder Turbo-Aufladung. Die Normverbrauchswerte bei Dieseln gehen heute bis unter vier Liter pro 100 Kilometer, bis unter die 100 Gramm CO{-2}-Ausstoß pro Kilometer. Auch erste Benzinmotoren stoßen heute weniger als 100 Gramm CO{-2} aus und konsumieren weniger als vier Liter Kraftstoff.

Wie bereits von Elektrogeräten wie Kühlschränken, Geschirrspülern oder Waschmaschinen bekannt, gibt es auch für Autos Energielabels. An den Farben Grün, Gelb und Rot sowie den Buchstaben von A bis G ist zu erkennen, ob es sich um einen Spritfresser oder ein besonders sparsames Fahrzeug handelt. Die beste Bewertung A+ in Dunkelgrün kündet von niedrigem CO{-2}-Ausstoß und geringem Spritverbrauch.

Van- und SUV-Modelle mit gebremstem Appetit, ausgezeichnet mit der besten Effizienzklasse A und sogar A+, finden sich heute bei fast allen Herstellern von BMW über Opel bis Volkswagen, von Citroën über Honda bis Volvo . Spar-Spitzenreiter ist der kleine Renault Captur in der Energy-Version mit 1,5-Liter-Diesel und 90 PS/66 kW: Normverbrauch 3,6 Liter, CO{-2}-Ausstoß: 95 g/km.

Verbrauchs-Minimalist bei den Benzin-Modellen ist Peugeot mit dem 2008 Puretech 82: 4,3 Liter Normverbrauch, 99 Gramm CO{-2}-Ausstoß. Mit A+ und einem CO{-2}-Wert von unter 100 Gramm brilliert heute sogar ein SUV der Mittelklasse: der Nissan Qashqai mit 1,5-Liter-Diesel und 110 PS/81 kW. Mit der Topnote A+ schmücken dürfen sich bei den Vans zum Beispiel der Opel Meriva 1.6 CDTi in zwei, der Citroën C4 Picasso sogar in gleich drei Versionen. A+ erreichen aber auch stärkere Modelle wie zum Beispiel der Opel Zafira Tourer 2.0 CDTi , die B-Klasse von Mercedes-Benz in zwei und der neue Golf-Sportsvan in ebenfalls zwei Versionen.

Selbst Fahrer von großen SUV-Modellen müssen heute kein schlechtes Umweltgewissen haben. Die Dieselversionen des Discovery Sport und des Range Rover Evoque erreichen die Effizienzeinstufung A, ebenso der Jeep Cherokee dank Dieselmotor von Fiat . Die großen Lexus-Geländegänger NX und RX sind dank Hybridantrieb sogar in A+ eingestuft. Mit der gleichen Note darf sich der Porsche Cayenne schmücken, freilich auch nur in der Version mit Hybridantrieb .

Norm und Praxis, man weiß es, liegen beim Verbrauch oft weit auseinander. Für viele downgesizte (Benzin-)Motoren gilt dies besonders. Sie bieten Verbrauchsvorteile vor allem im Stadtverkehr und bei gemächlicher Fahrt. Bei Vollgas steigt ihr Konsum ähnlich an wie bei früheren Motoren mit größerem Hubraum. Hohe Karosserien kosten zusätzlichen Tribut. Ihr Luftwiderstandswert mag gut sein, die Fläche aber, mit der sie sich durch die Luft schieben, ist größer. Der Fahrer entscheidet per Gasfuß über den Verbrauch, bei Vans und SUV-Modellen noch mehr als sonst.

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