Saar-Uni Prüfungsamt schließt wegen Personalmangels

Saarbrücken · Geisteswissenschafts-Studenten der Saar-Uni haben zwei Wochen lang keinen Zugang zu ihren Unterlagen.

 An der Saar-Uni soll eine Verwaltungsabgabe eingeführt werden.

An der Saar-Uni soll eine Verwaltungsabgabe eingeführt werden.

Foto: Becker & Bredel

Die Geisteswissenschaftler an der Universität des Saarlandes klagen schon seit geraumer Zeit über Geldmangel. Die aus den Sparmaßnahmen resultierenden Probleme erleben die Studenten oftmals hautnah: Einsturzgefährdete Gebäude, schlecht ausgestattete Bibliotheken, wenig Flexibilität beim Zusammenstellen der Stundenpläne und unterbesetzte Verwaltungen gehören für Studenten wie Dozenten der Saar-Uni zum Alltag.

Wegen Unterbesetzung schließt die Prüfungsverwaltung der Philosophischen Fakultät, die für die Geisteswissenschaften verantwortlich ist, jetzt für zwei Wochen sogar komplett ihre Tore für den Publikumsverkehr. Für Studenten, die beispielsweise ihr Bachelorzeugnis zur Masterbewerbung oder Leistungsnachweise fürs Bafög-Amt brauchen, kann das sehr unangenehme Auswirkungen haben.

Davon erzählt Lara Prolingheuer, die Deutsch-Französische Studien an der Saar-Uni belegt. Die Studentin berichtet, dass die Engpässe schon seit Monaten bekannt seien, vakante Stellen aber trotzdem nicht besetzt würden. Sie habe extra ein Praktikum in Frankreich unterbrechen müssen, um den Leistungsnachweis, den sie für die Anmeldung zu ihrer Bachelorarbeit braucht, zu bekommen. Bislang ohne Erfolg: "Besonders bei solchen Anmeldungen gibt es immer wieder Probleme", sagt Prolingheuer. Es sei demnach nicht ersichtlich, ob Anmeldungen überhaupt erfolgreich waren. "Von Seiten der Uni bekommt man darauf momentan überhaupt keine Antwort", so die Studentin.

Die zeitweilige Schließung sei nötig gewesen, sagt Friederike Meyer zu Tittingdorf, Pressesprecherin der Saar-Uni. Grund sei der Rückstau der Verwaltungsarbeit, der sich durch die Unterbesetzung ergeben habe. "Durch die Sperrung für den Publikumsverkehr können Studenten leider in den zwei Wochen nichts abholen, aber was sie abholen wollen ist dann wenigstens hoffentlich fertig", so die Pressesprecherin.

Diese Verwaltungsengpässe durch die Sparmaßnahmen seien allerdings keineswegs nur auf die Geisteswissenschaften begrenzt, sondern zögen sich durch die komplette Uni. "Bei den Geisteswissenschaftlern fällt es aber besonders ins Gewicht, da sie sehr viele Fächerkombinationen wählen können und dadurch ein weitaus größerer Verwaltungsaufwand entsteht als zum Beispiel in den Naturwissenschaften", so Meyer zu Tittingdorf.

Auslöser des aktuellen Problems sei eine unbesetzte Stelle, für die wegen der hohen Sparauflagen niemand eingestellt werden konnte. "Wir bemühen uns, eine schnelle Lösung für die Studenten zu finden", verspricht Meyer zu Tittingdorf. "In einer akuten Notsituation lässt sich sicher auch so eine Lösung finden."

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