Zurück im Kampfmodus

Elversberg · Der Pokalsieg wurde ausgiebig gefeiert, im Ligaspiel gegen die SV Elversberg geht es für den FC Homburg eigentlich um nichts mehr. Doch Trainer Kiefer will seinem Ex-Club das Leben so schwer wie möglich machen.

 Trainer Michael Wiesinger und die SV Elversberg müssen den Rückschlag im Saarlandpokalfinale verdauen. Im Ligaendspurt ist volle Konzentration gefragt. Foto: wieck

Trainer Michael Wiesinger und die SV Elversberg müssen den Rückschlag im Saarlandpokalfinale verdauen. Im Ligaendspurt ist volle Konzentration gefragt. Foto: wieck

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Diese Niederlage tat weh. So weh, dass sie auch 48 Stunden später immer noch das beherrschende Thema beim Fußball-Regionalligisten SV Elversberg war. "Wir waren alle bedient", berichtete SVE-Kapitän Thomas Birk einen Tag vor der großen Revanche gegen den FC Homburg an diesem Samstag (14 Uhr, Waldstadion). Am Mittwoch hatte die SVE das Saarlandpokal-Finale gegen die Grün-Weißen mit 0:1 verloren. Für Frust sorgte vor allem der Gegentreffer kurz vor Schluss, bei dem die Elversberger eine Abseits-Stellung von Torschütze Kai Hesse monierten. "Ich hatte beste Sicht auf die Situation, weil ich zwei Meter daneben gesessen habe. Es war Abseits", monierte SVE-Trainer Michael Wiesinger .

Dass es Abseits war, versuchte vor allem SVE-Torwart-Trainer Sascha Purket dem Unparteiischen Timo Klein nach dem Schlusspfiff zu vermitteln. Purket beschwerte sich lautstark und wütend beim Schiedsrichter-Gespann, als dieses auf dem Weg in die Kabine war, "Dass wir emotional reagieren, hat nichts damit zu tun, dass wir nicht Verlierer sein können. Wir sind einfach ein wenig gebeutelt von solchen Entscheidungen", erklärte Wiesinger. Beim Liga-Derby vor einigen Wochen gegen den 1. FC Saarbrücken (0:2) war seiner Elf beim Stand von 0:1 ein Handelelfmeter verweigert worden. Beim 1:1 bei Kickers Offenbach an Ostermontag hatte ein Tor von Moritz Göttel wegen angeblichen Foulspiels keine Anerkennung gefunden.

Jetzt gilt es für die SVE, die Enttäuschung am Samstag in andere Wege zu kanalisieren. "Wir müssen aus der Niederlage von Mittwoch Motivation und auch ein wenig Wut mit nach Homburg bringen", sagt Kapitän Birk - wohl wissend, dass eine weitere Niederlage gegen die Grün-Weißen den Sechs-Punkte-Vorsprung der SVE auf Eintracht Trier und Kickers Offenbach wohl kleiner werden lassen würde. Die Eintracht ist bei Aufsteiger TSV Steinbach zu Gast. Offenbach ist im Heimspiel gegen Astoria Walldorf klarer Favorit.

"Das Spiel in Homburg ist für uns eines von vier Endspielen. Wir sind noch lange nicht durch", warnt Wiesinger. Nach dem Duell in Homburg spielt seine Elf am Mittwoch bei Schlusslicht SV Saar 05 Saarbrücken. Drei Tage später kommt Spitzenreiter Waldhof Mannheim in die Ursapharm-Arena.

Zum zweiten Mal in Folge eine harte englische Woche für die SVE. Für Birk ist das kein Problem. "Unser Akku ist noch sehr voll", sagt der Kapitän: "Wir sind körperlich immer noch auf einem sehr guten Niveau, weil wir in der Vorbereitung gut gearbeitet haben."

Auch sein Trainer schaltet wieder voll in den Angriffsmodus. "Ich denke, es wird letztlich eine Kraft-Frage. Aber ich bin mir sicher, dass wir dazu in der Lage sind, durchzumarschieren", sagt Wiesinger, der allerdings auf Matthias Cuntz verzichten muss. Der defensive Mittelfeldspieler bekam im Pokalfinale einen Schlag auf die Wade. "Dass er ausfällt, ist natürlich nicht gut, aber wir haben Alternativen", sagt Wiesinger. Man darf Jens Kiefer sicher als cleveren Fußballtrainer bezeichnen. Am Mittwoch hatte er aus seinen Spielern eine Extraportion Motivation und Galligkeit herausgekitzelt, die sicher auch zum 1:0-Pokalsieg des FC Homburg gegen die SV Elversberg führte. "Im Pokal heißt es alles oder nichts", sagt Kiefer, "es muss einen Sieger geben. Das ist in der Liga nicht so." Aber eben in der Liga geht es an diesem Samstag wieder gegen die SVE - diesmal sogar im eigenen Stadion.

 Zu viel gefeiert? Nils Fischer droht gegen die SV Elversberg auszufallen. Foto: Schlichter

Zu viel gefeiert? Nils Fischer droht gegen die SV Elversberg auszufallen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Ob sich die Feierlichkeiten nach dem Pokalsieg auf die Form der Grün-Weißen auswirken? "Es gab keine Vorgaben nach dem Pokal für die Spieler. Wir hatten den Donnerstag trainingsfrei gegeben", sagt Kiefer. Dem Vernehmen nach ging die Party bei einigen bis in die Morgenstunden. Der Trainer ist trotzdem zuversichtlich, dass die drei Punkte in Homburg bleiben: "Ich denke schon, dass wir nochmal eine solche Leistung abrufen können. Ich glaube nicht, dass einer auch nur ein Prozent nachlässt." Geschenke für seinen Ex-Club soll es also nicht geben. "Sie werden es schon packen", zeigt sich Kiefer optimistisch, dass sein Ex-Club die Relegation erreichen wird, "ob sie es bei uns schon packen, hoffe ich nicht. Da werden wir etwas dagegen haben." Schließlich will der FCH mehr Punkte als die 57 aus der Vorsaison einfahren. "Das ist noch machbar", sagt Kiefer, der vermutlich die Innenverteidigung umbauen muss. Sebastian Wolf wird Knieproblemen sicher fehlen, bei Nils Fischer (Zehenentzündung) sieht es auch nicht gut aus.

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