„Wissen, was auf dem Spiel steht“

Elversberg · Ein Sieg im Saarderby gegen den FC Homburg ist für die SV Elversberg nahezu Pflicht. Ansonsten könnten am Ende des Spieltages fünf Punkte Rückstand auf den zweiten Relegationsplatz stehen.

 SVE-Kapitän Timo Wenzel laboriert derzeit an einem Kieferhöhlen-Bruch. Ob er am Samstag mit Maske gegen Homburg spielen kann, will er kurzfristig entscheiden. Foto: Lehmann

SVE-Kapitän Timo Wenzel laboriert derzeit an einem Kieferhöhlen-Bruch. Ob er am Samstag mit Maske gegen Homburg spielen kann, will er kurzfristig entscheiden. Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

Kann Timo Wenzel, der Kapitän der SV Elversberg , an diesem Samstag (14 Uhr) im Derby gegen den FC Homburg auflaufen - oder nicht? Das ist die wohl größte Frage, die es bei der SV Elversberg vor dem Spitzenspiel in der Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde zu beantworten gilt. Vor zwei Wochen zog sich der 37-jährige Innenverteidiger beim 1:0-Sieg gegen die SpVgg Neckarelz einen Kieferhöhlen-Bruch zu.

In dieser Woche wurde Wenzel zum Schutz eine Gesichtsmaske angepasst. "Es wäre für uns schon enorm wichtig, wenn er spielt", sagte SVE-Sportdirektor Roland Seitz. Trainer Willi Kronhardt überlässt die Entscheidung seinem Kapitän. "Timo muss nach dem Training wissen, ob es klappt oder nicht", sagte Kronhardt.

Nach dem Abschlusstraining am Freitag wollte Wenzel noch keine Entscheidung treffen. "Ich weiß es noch nicht. Kopfbälle funktionieren und ich komme mit der Maske klar, aber ich entscheide es wohl spontan", erklärte der 37-Jährige. Sollte der SVE-Kapitän nicht spielen, wird Marc Groß in die Startformation rücken. Den Gelb-Rot-gesperrten Thomas Birk wird links in der Vierer-Abwehrkette wohl Lukas Kohler ersetzen.

An der in dieser Saison stabilen Abwehrleistung der SVE werden die personellen Rotationen wohl nicht viel ändern. Das Problem liegt eher in der Offensive. Stürmer Mijo Tunjic trifft seit fünf Spielen das Tor nicht mehr, und von den Neuzugängen Sebastian Mannström und Max Nicu war in den vergangenen Wochen so gut wie nichts zu sehen. "Wir wissen, was an den letzten sechs Spieltagen auf dem Spiel steht. Da ist es egal, ob es ein Derby ist oder nicht", sagt Max Nicu, der wohl erstmals in der zentralen Offensive hinter Stürmer Tunjic eingesetzt wird. Und genau dort hat der FC Homburg zur Zeit personelle - und auch qualitative - Probleme. "Alle Spieler des FC Homburg können kicken, und sie werden uns das Leben sehr schwer machen. Alles andere sehen wir auf dem Platz", hält sich Nicu bedeckt.

Klar ist: Bei einer Niederlage gegen den FC Homburg könnte der Abstand auf die Relegationsplätze auf fünf Punkte anwachsen - was einer Vorentscheidung nah käme.

Doch gerade gegen die Spitzenteams der Liga hat die SVE, die zwischen 2000 und 3000 Zuschauer erwartet, in dieser Saison gezeigt, über welch großes Potenzial sie verfügt. Wird das auch gegen den FC Homburg der Fall sein? "Es wird tolles Wetter, es kommen viele Zuschauer und ich habe einfach nur Lust auf Fußball", sagte Jeremy Karikari mit einem Lächeln und fügte dann ernst hinzu: "Und am Ende werden wir das Spiel gewinnen."
Kiefer muss die Abwehr umbauen

Personelle Probleme beim FCH - Erster Einsatz von Steimetz?


Gelb-gesperrt, verletzt, nicht in Form: Homburgs Trainer Jens Kiefer hat derzeit echte Probleme, eine Abwehr aufzustellen. Und das ausgerechnet vor dem Derby an diesem Samstag gegen die SV Elversberg.

Beim 1:0-Hinspielsieg des FC Homburg gegen die SV Elversberg war es Steven Kröner, der in der elften Minute den Hammer auspackte und aus über 20 Metern den Siegtreffer erzielte. Wenn es am Samstag um 14 Uhr zum Rückspiel zwischen dem Tabellendritten der Fußball-Regionalliga Elversberg und dem fünftplatzierten FCH kommt, wird Kröner nicht dabei sein. Im Nachholspiel gegen die Kickers Offenbach (0:1) hat sich der Spieler die zehnte Gelbe Karte der Saison abgeholt und ist gesperrt. Dabei wird der defensive Mittelfeldspieler wohl weniger wegen seiner Torjäger-Qualitäten vermisst werden, als wegen seiner Kernaufgabe, Gegentreffer zu verhindern.

Denn vor allem in der Defensive geht der FCH personell auf dem Zahnfleisch. "Die Abwehrkette stellt sich von alleine auf", sagt FCH-Trainer Jens Kiefer. Mit Emil Noll (Knochenabsplitterung) und Clément Halet (Muskelfaserriss) fallen beide etatmäßigen Innenverteidiger aus. An ihrer Stelle werden der eigentlich im defensiven Mittelfeld beheimatete Nils Fischer und Außenverteidiger Sebastian Wolf in die Zentrale des Abwehrverbunds rücken. Auf der rechten Außenseite wird wie gewohnt Kapitän Andreas Gaebler spielen, links Tim Stegerer.

Durch die Versetzung Fischers und die Sperre von Kröner fehlen dem FCH wiederum beide angestammten Spieler auf der Doppelsechs. Mit André Kilian hat Kiefer zwar einen spielstarken Akteur für diese Position in der Hinterhand. Ein echter Abräumer, wie ihn Fischer und Kröner verkörpern, fehlt allerdings gegen die offensivstarken Elversberger. "Ich weiß noch nicht, wen ich dort spielen lassen werde", war Kiefer zwei Tage vor dem Derby noch über die Aufstellung am Grübeln. Nicht unwahrscheinlich ist, dass Außenbahnspieler Marc Gallego im Zentrum aushelfen muss. Zudem fehlen Jaron Schäfer (Bänderriss im Fuß) im linken Mittelfeld sowie Stürmer Patrick Schmidt (Adduktorenprobleme).

In der Offensive scheint Thierry Steimetz vor seinem lang erwarteten ersten Einsatz zu stehen. "Eigentlich war es unser Plan, ihn schon gegen Offenbach zu bringen", sagt Kiefer über den Angreifer, der wegen eines Oberschenkeltumors über ein Jahr nicht spielen konnte. Er war vor der Saison vom luxemburgischen Erstligisten F91 Dudelange nach Homburg gewechselt.

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