"Wir müssen die Euphorie in uns wieder wecken"

Köln. Gerüchte um die Rückkehr von Jürgen Klinsmann zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) konnte Oliver Bierhoff schnell als "Ente" vom Tisch wischen. Mehrere Probleme der Fußball-Nationalmannschaft auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2010 lassen sich dagegen nicht so leicht aus der Welt schaffen

Köln. Gerüchte um die Rückkehr von Jürgen Klinsmann zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) konnte Oliver Bierhoff schnell als "Ente" vom Tisch wischen. Mehrere Probleme der Fußball-Nationalmannschaft auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2010 lassen sich dagegen nicht so leicht aus der Welt schaffen. "Wir müssen die Euphorie in uns wieder wecken", forderte der DFB-Team-Manager gestern in Köln. Im Testspiel am Samstag (20.45 Uhr/ZDF) in Leverkusen gegen Südafrika und im WM-Qualifikationsspiel vier Tage später in Hannover gegen Aserbaidschan geht's für Bierhoff darum, Selbstvertrauen zu tanken für das wohl entscheidende WM-Qualifikationsspiel um den Gruppensieg am 10. Oktober in Russland. "Wir müssen wieder zeigen, dass wir 90 Minuten Tempo gehen können", sagte Bierhoff.

Nach Ausdauertest und Ethikvorlesung durch einen Philosophie-Professor bat Bundestrainer Joachim Löw gestern zwei Mal zum Training. Außer den angeschlagenen Lukas Podolski (Wade) und Mesut Özil (Knie) waren alle dabei. Im Südstadion wurde mit Personalrochaden an Angriffsvarianten und am Defensivverhalten gearbeitet. In der Innenverteidigung bildete Löw die Duos Per Mertesacker und Heiko Westermann sowie Arne Friedrich und Serdar Tasci. "Ich möchte verschiedene Konstellationen testen", kündigte er an.

Die Auftritte in China (1:1), den Vereinigten Arabischen Emiraten (7:2) und Aserbaidschan (2:0) haben bei Löw wohl Unruhe geschürt. "Wir müssen daran arbeiten, mehr Harmonie und Spielfluss in die Mannschaft zu kriegen", forderte er. Bierhoff sieht ihn in einem Dilemma: "Es ist schwer für den Trainer, den Spagat zu gehen. Man verlangt vom ihm viel - topmotivierte Spieler, junge Spieler einzubinden und eine Mannschaft zu finden."

Darum plant Löw Experimente: Ein Debüt des U21-Kapitäns Sami Khedira ist wahrscheinlich. Eine Einsatzgarantie für das Südafrika-Spiel hat indes nur René Adler, der nach sieben Monaten ins Nationaltrikot zurückkehrt. Den Kampf um die Nummer eins hat der Leverkusener trotz der besseren Karten für den Hannoveraner Enke nicht aufgegeben: "Ich werde bis zum Schluss kämpfen. Die Nummer eins zu sein, das Ziel gehe ich an."

Keine Rückkehr zum DFB wird es für Ex-Trainer Klinsmann geben. Es sei "in keiner Weise daran gedacht, ihn einzubinden, auch nicht auf freundschaftlicher Basis", widersprach Bierhoff Meldungen, wonach eine Beratertätigkeit Klinsmanns für die WM 2010 anstehe: "Das ist eine Ente, wie man so schön sagt." dpa

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