Wer wird die Nummer eins?
Homburg · Der Pflichtspiel-Auftakt für den FC Homburg rückt immer näher. Doch wer gegen die TSG Hoffenheim II das Tor des FCH hüten wird, ist noch offen. Trainer Jens Kiefer hat einen Zweikampf ausgerufen.
Eigentlich war die Arthroskopie am Knie von Florian Fromlowitz Anfang Januar ein Routineeingriff. Nur kurze Zeit sollte der Torwart des Fußball-Regionalligisten FC Homburg pausieren, bevor er in die Vorbereitung auf die Restrunde einsteigen wollte. Doch ein Infekt im Knie ließ alle Pläne Makulatur werden. Eine zweite Arthroskopie wurde nötig, sodass die Nummer eins der Grün-Weißen erst unmittelbar vor Beginn des Trainingslagers vergangene Woche auf Krücken das Krankenhaus verlassen konnte. "Zumindest ist der Infekt raus aus dem Knie", versucht der frühere Lauterer der Situation wenigstens etwas Gutes abzugewinnen. "Man kann jetzt noch nicht absehen, wie lange es dauern wird. In vier Wochen wissen wir mehr."
Buchholz selbst überrascht
Bleibt die Frage, wer beim Auftakt am übernächsten Sonntag um 14 Uhr bei der TSG 1899 Hoffenheim II das Homburger Tor hüten wird. Dass FCH-Trainer Jens Kiefer einen offenen Zweikampf zwischen der ehemaligen Nummer eins David Buchholz und dem jungen Tobias Trautner ausgerufen hat, kommt für viele überraschend. Als Fromlowitz im Sommer des vergangenen Jahres überraschend nach Homburg wechselte, war Buchholz von heute auf morgen abgemeldet. Der ehemalige Bundesliga-Profi Fromlowitz (1. FC Kaiserslautern , Hannover 96 ) erhielt auf Anhieb einen Stammplatz. Trautner blieb weiterhin Nummer zwei. Für Buchholz schien kein Platz mehr in Homburg , ein Abschied des 31-Jährigen unvermeidlich. Doch nachdem es im Winter zwar "ein paar Angebote gab, die allerdings alle nicht richtig gepasst hatten", wie Buchholz sagt, entschied sich der Torwart, seinen Vertrag beim FCH bis zum Saisonende zu erfüllen. "Abgesehen von der Entscheidung damals fühle ich mich wohl in Homburg . Ich komme auch mit dem Trainerteam gut klar", kommentiert der Torhüter seine Situation.
Nun kämpft er wieder mit Trautner um den Platz zwischen den Pfosten. "Eigentlich hatte ich nach der Entscheidung des Trainers damals im Kopf damit abgeschlossen, nochmal zu spielen. Ich wollte einfach nur meine Leistung bringen im Training", sagt Buchholz und es ist ihm anzusehen, dass ihn die neue Situation etwas irritiert. "Ich hätte nicht erwartet, dass ich in den Testspielen überhaupt spiele. Jetzt habe ich die Hälfte aller Partien bestritten", sagt Buchholz und fügt hinzu: "Wenn der Trainer will, dass ich spiele, spiele ich."
Dass auch Trautner von dem offenen Wettkampf um die Torwartposition überrascht ist, ist nachvollziehbar. Als Nummer zwei wäre er eigentlich der logische Nachrücker. Ein Problem mit der Situation habe er nicht, sagt der 20-Jährige pflichtgemäß. Er sagt aber auch: "Natürlich will ich spielen. Aber im Fußball ist halt nichts sicher." Und schließlich habe "Buchholz auch einen guten Job gemacht", als dieser noch Nummer eins war. Darauf, dass Fußballtrainer sich bei gleicher Leistung häufig für den jüngeren Bewerber auf eine Position entscheiden, will Trautner sich nicht verlassen. "Ich will nicht spielen, weil ich jünger bin. Ich will spielen, weil ich besser bin", sagt der junge Mann selbstbewusst.
Trautner will Vater nacheifern
Schließlich hat der Torwart noch einiges vor in Homburg , wie er mit einem Lachen erzählt: "Mein Vater und ich haben schon oft darüber gewitzelt, dass er beim letzten und ich dann wieder beim ersten Bundesligaspiel der Homburger im Tor stehe." Trautners Vater Eberhard hütete 1990 beim bis heute letzten Spiel des FCH in der Bundesliga das Tor des damaligen Gegners VfB Stuttgart .