Vom Ausgemusterten zum Rückhalt
Dillingen · Noch im Winter schien es, als ginge die Zeit von David Buchholz beim FC Homburg zu Ende. Doch jetzt war er einer der entscheidenden Männer beim 1:0-Pokalsieg gegen die SV Elversberg. Nach dem Spiel staunte der Torwart über diese überraschende Entwicklung.
Als am Mittwochabend die Siegerehrung vorbei war, feierten, sangen und tanzten die Fußballer des FC Homburg ausgelassen auf der Bühne. Die Freude war riesig. Mittendrin zwischen Spielern, Fans und Offiziellen: FCH-Torhüter David Buchholz. Die Grün-Weißen gewannen das Saarlandpokal-Endspiel gegen Regionalliga-Rivale SV Elversberg vor 3970 Zuschauern im Dillinger Parkstadion mit 1:0. Stürmer Kai Hesse schoss das Tor zum sechsten FCH-Pokalsieg in der 87. Minute. SVE-Torwart Daniel Batz parierte zuvor in der 55. Minute einen Foulelfmeter von Patrick Schmidt.
David Buchholz hatte den FCH nicht nur mit seiner starken Parade gegen SVE-Stürmer Mijo Tunjic in der 65. Minute im Spiel gehalten. Für den Torwart war es der unerwartet freudige Schlusspunkt einer Spielzeit, die eher einer Achterbahnfahrt als einer Regionalligasaison glich. "Ich habe in keiner Sekunde einen Gedanken an so etwas verschwendet. Es ist unglaublich, wie schnell sich die Dinge im Fußball ändern können", antwortet Buchholz noch immer fassungslos auf die Frage, ob er sich hätte träumen lassen, noch einmal einen solchen Triumph zu erleben.
Zum Hintergrund: In seiner ersten Saison beim FCH 2014/2015 war Buchholz die unangefochtene Nummer eins im Homburger Tor. Doch dann verpflichteten die Saarpfälzer im vergangenen September völlig überraschend den ehemaligen Bundesliga-Tormann Florian Fromlowitz, der sofort den Stammplatz zwischen den Pfosten übernahm. Dazu erklärte FCH-Trainer Jens Kiefer den jungen Tobias Trautner zur Nummer zwei. Buchholz war von heute auf morgen abgemeldet, der Wechsel im Winter schien unumgänglich.
Doch dann verletzte sich Fromlowitz im Winter , woraufhin sich Buchholz und Trautner als dessen Vertreter im Tor abwechselten. Das Finale war nun der erklärte Saisonhöhepunkt des FCH. Und hier setzte Kiefer schließlich ganz auf die Erfahrung des 31-jährigen Buchholz. "Es geht nur um den Moment. Heute ist heute. Und heute will ich genießen", wollte Buchholz im Moment des Glücks den Ballast der Vergangenheit hinter sich lassen.
Der Sieg in diesem ausgeglichenen Endspiel geht für den Westfalen alles in allem in Ordnung: "Wir mussten erst einmal den verschossenen Elfer verdauen. Aber dann waren wir im entscheidenden Moment da."