Trotz Löws Stimme: Deutsche kommen an Messi nicht vorbei

Zürich. Franz Beckenbauer hatte es eilig, der Flieger nach Salzburg wartete schon. Immerhin blieb dem "Kaiser" noch Zeit genug, das schmachvolle Abschneiden Deutschlands bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres wegzulächeln. "Ja mei, das ist ja eine Abstimmung", sagte die deutsche Fußball-Ikone typisch gelassen: "Das ist dann halt so

Zürich. Franz Beckenbauer hatte es eilig, der Flieger nach Salzburg wartete schon. Immerhin blieb dem "Kaiser" noch Zeit genug, das schmachvolle Abschneiden Deutschlands bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres wegzulächeln. "Ja mei, das ist ja eine Abstimmung", sagte die deutsche Fußball-Ikone typisch gelassen: "Das ist dann halt so." Alles also halb so schlimm aus deutscher Sicht nach dem vierten Triumph von Lionel Messi.Wirklich Mut machte die Abstimmung für den deutschen Fußball unter Trainern, Spielern und Journalisten aber auch nicht. Lediglich auf Aruba sowie in Samoa und Madagaskar konnten Mesut Özil und Manuel Neuer Stimmen sammeln. Bundestrainers Joachim Löw setzte als einziger Wahlberechtigter die Nationalspieler Özil und Neuer (Bayern München) auf die Plätze eins und zwei. Dass es Özil und Neuer mit den Plätzen 14 und 19 in die Top-20 der Welt geschafft hatten, machte die Sache auch nicht besser. Für den einzigen deutschen Glanzmoment in Zürich sorgte damit Beckenbauer, der den Präsidenten-Preis erhielt.

Seit dem Triumph von Lothar Matthäus vor 22 Jahren wurde kein Deutscher zum Besten der Welt gewählt, selbst in die Elf des Jahres 2012 schaffte es kein heimischer Profi. "In den ersten Reihen waren einige, die den Kopf geschüttelt haben", sagte Matthäus und beklagte die Dominanz der spanischen Primera Division: "Das kann ich nicht verstehen. Man sollte da ein bisschen umdenken." In Cristiano Ronaldo (Real Madrid) und Andres Iniesta (FC Barcelona) verdienen auch die weiteren Finalisten ihr Geld in Spanien - ebenso wie sämtliche Spieler der Weltauswahl. sid

Foto: Bieri/dpa

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