Sammer will das Barça-Gen

Doha. Matthias Sammer war in Katar einmal mehr in seinem Element. Eine Woche lang beobachtete der Sportvorstand des FC Bayern München jedes Training des Herbstmeisters vom Spielfeldrand aus mit Argusaugen. Was er sah, gefiel ihm durchaus. "Die Botschaft ist: Es ist ein Anfangsschritt getan

 Matthias Sammer, Sportvorstand des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München, beobachtet in Doha (Katar) das Training der Mannschaft gerne von einem Plastikstuhl aus. Foto: Peter Kneffel/dpa

Matthias Sammer, Sportvorstand des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München, beobachtet in Doha (Katar) das Training der Mannschaft gerne von einem Plastikstuhl aus. Foto: Peter Kneffel/dpa

Doha. Matthias Sammer war in Katar einmal mehr in seinem Element. Eine Woche lang beobachtete der Sportvorstand des FC Bayern München jedes Training des Herbstmeisters vom Spielfeldrand aus mit Argusaugen. Was er sah, gefiel ihm durchaus. "Die Botschaft ist: Es ist ein Anfangsschritt getan. Wir haben die körperlichen Grundlagen gelegt und verletzte Spieler wieder integrieren können - aber nicht mehr."

Ein Matthias Sammer denkt in größeren Dimensionen. Ein gutes Trainingslager und ein Neun-Punkte-Vorsprung in der Bundesliga genügen ihm nicht. "Man kann sagen, man ignoriert zwei, drei Prozent. Oder weist dezent wie ich darauf hin, es geht zwei, drei Prozent besser", beschrieb er gestern im Teamhotel seine Philosophie: "Wir alle spüren aktuell, wir müssen den letzten Schritt gehen." Darum gefiel dem langjährigen DFB-Sportdirektor auch, dass Bundestrainer Joachim Löw zum Jahreswechsel bezüglich der Nationalmannschaft erklärt habe, "wir müssen eine Siegermannschaft entwickeln". So laute auch Sammers Mission beim FC Bayern. Die Messlatte sei dabei "der europäische Maßstab". An einem Abend in Katar habe er den mehrfachen Champions-League-Sieger FC Barcelona im Fernsehen gesehen, wie dieser im Stadtderby gegen Espanyol nach einer halben Stunde mit 4:0 geführt habe. "Schauen Sie sich diese 30 Minuten an und sagen Sie mir, ob wir im deutschen Fußball noch über die Bereitschaft reden müssen, an gewissen Tagen etwas zu leisten", erklärte Sammer. Die Botschaft der Barça-Dauersieger lautet für ihn: "Das Optimum anzustreben, ist die Normalität."

An die Mannschaft richtete Sammer eine klare Forderung. "Wir müssen zu dem, was wir in der ersten Halbserie gespielt haben in aller Konsequenz zurückkehren." Einen ersten Schritt dahin machten die Bayern gestern mit dem deutlichen 5:0-Sieg im Testspiel gegen Ligakonkurrent Schalke 04.

Parallel zum Tagesgeschäft gestaltet Sammer mit den Münchner Vereinsbossen Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß die Zukunft. Die Trainerfrage ist zwischen Clubführung und Jupp Heynckes bereits klar vorbesprochen. "Es ist alles terminiert und klar festgelegt", sagte Sammer. Der Zweijahresvertrag von Heynckes läuft im Sommer aus. Ein Abschied des dann 68-Jährigen erscheint wahrscheinlicher als eine Fortsetzung der Zusammenarbeit, auch wenn Sammer beide Optionen offen lässt: "Die Entscheidung, die irgendwann fallen wird, wird dahingehend sein, dass die Superlösung Jupp Heynckes entweder bleibt oder wir eine Superlösung zu präsentieren haben." Das Zeitfenster für die Entscheidung war noch im alten Jahr bis März terminiert worden. dpa

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