Sturmwechsel in Kaiserslautern

Kaiserslautern · Ein Sieg am Sonntag in Braunschweig zum Restrundenauftakt ist für den 1. FC Kaiserslautern nahezu Pflicht, will er nicht direkt wieder den Spitzenplätzen hinterher hinken. Das Team hat sich in der Winterpause allerdings stark verändert.

So spannend war der Aufstiegskampf in der 2. Fußball-Bundesliga selten. Wenn an diesem Wochenende der Startschuss für die 15 Restrundenspiele fällt, trennen den Zweiten Karlsruher SC und den Sechsten Fortuna Düsseldorf lediglich zwei Punkte. Mittendrin im Aufstiegsrennen: der 1. FC Kaiserslautern .

Bleibt Sippel im Kasten?

Die Pfälzer liegen als Tabellenfünfter in Lauerstellung und müssen am Sonntag (13.30 Uhr) im Spitzenspiel beim Vierten Eintracht Braunschweig antreten. Womöglich ist es bereits ein richtungsweisendes Spiel, vor dem beim FCK noch viele Fragen offen sind. Zum Beispiel die Torwartfrage. Dem bisherigen Stammtorwart Tobias Sippel hat der FCK unlängst mitgeteilt, dass sein Vertrag nach der Saison nicht weiter verlängert wird. Ob FCK-Trainer Kosta Runjaic in den restlichen Partien dennoch weiter auf ihn setzt oder dem deutschen U21-Nationalspieler Marius Müller das Vertrauen schenkt, ist offen.

Auch hinter vielen anderen Positionen auf dem Feld stehen Fragezeichen. Denn das Gesicht der Mannschaft hat sich in der Winterpause verändert. Die FCK-Nachwuchsstürmer Stefan Mugosa (22) und Jan-Lucas Dorow (21) hat der Club bis Saisonende verliehen, Steven Zellner wechselte zum Ligakonkurrenten SV Sandhausen . Dafür kam mit den Mittelfeldspielern Mateusz Klich (24) vom VfL Wolfsburg und Leihspieler Erik Thommy (20) vom FC Augsburg hochkarätiger Ersatz.

"Mateusz ist ein ganz feiner Fußballer und Erik ein mutiger Spieler, der schnell umschalten kann", lobt Runjaic seine Neuzugänge. Ob beide gegen Braunschweig in der Startelf stehen, ist aber ungewiss. Denn gerade im Mittelfeld hat der FCK ein Überangebot an Spielern, die auf einen Einsatz pochen. Auch weil Alexander Ring und Marcel Gaus nach überstandenen Verletzungen in der Winterpause wieder zur Mannschaft gestoßen sind. "Ich bin nach Kaiserslautern gekommen, um so viele Spielminuten wie möglich zu sammeln", zeigt sich Thommy selbstbewusst. Doch Härtefälle sind programmiert. Einen Stammplatz hat keiner sicher.

Weniger Andrang herrscht im Sturmzentrum. Auch, weil Srdjan Lakic den Verein überraschend verlassen hat. "Ich will mit dem FCK in die Bundesliga aufsteigen", hatte Lakic noch vor Kurzem erklärt. Nun schnürt er für den Erstligisten SC Paderborn die Fußballschuhe. Kurios: Nach dem Abgang von Lakic und dem Wechsel von Marc Torrejon zu Saisonbeginn zum SC Freiburg verliert die Mannschaft nun schon zum zweiten Mal in dieser Spielzeit ihren amtierenden Kapitän.

Ersatz für Lakic hat der FCK indes schnell gefunden. Bis Saisonende kehrt Simon Zoller auf Leihbasis vom 1. FC Köln in die Pfalz zurück. Der 23-Jährige war erst vor der Runde aus Kaiserslautern nach Köln gewechselt, konnte sich dort aber bislang nicht durchsetzen. "Simon benötigt keine lange Eingewöhnungszeit und hat seine Torgefahr in der 2. Liga bereits nachgewiesen. Er wird uns mit seiner Schnelligkeit und seinem Torinstinkt verstärken", kommentierte FCK-Sportdirektor Markus Schupp die Verpflichtung. Auch der gebürtige Saarbrücker Sebastian Jacob könnte im Sturm eine Rolle spielen. Der 21-Jährige hat in der Vorbereitung vier Mal getroffen.

Auf dem Papier scheint der 1. FC Kaiserslautern für die restliche Rückrunde also gewappnet. Die Pfälzer gewannen fünf ihrer sechs Vorbereitungsspiele und schlugen dabei auch Bundesligist FC Augsburg mit 2:1. Selbst bei der einzigen Niederlage gegen den Europa-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach (1:3) zeigte Kaiserslautern eine ansprechende Leistung. "Der FCK hat ein Spitzenspiel gezeigt und uns alles abverlangt", meinte Gladbachs Patrick Hermann anerkennend. Ob die Roten Teufel diese Leistung auch im Aufstiegsrennen abrufen können? Verwertbare Antworten gibt es am kommenden Sonntag ab 13.30 Uhr in Braunschweig .

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