Statt Edelmetall gab's Fieber und Schüttelfrost

Hamar. Claudia Pechstein (Foto: dpa) vergoss bittere Tränen, Trainer Peter Mueller stieß Flüche aus, und im deutschen Team gab es nur enttäuschte Gesichter: Geplagt von Fieber und Schüttelfrost musste die Berlinerin ihre Medaillen-Träume bei den Mehrkampf-Weltmeisterschaften der Eisschnellläufer in Hamar begraben. "Mir geht es dreckig. Alles kam völlig überraschend

Hamar. Claudia Pechstein (Foto: dpa) vergoss bittere Tränen, Trainer Peter Mueller stieß Flüche aus, und im deutschen Team gab es nur enttäuschte Gesichter: Geplagt von Fieber und Schüttelfrost musste die Berlinerin ihre Medaillen-Träume bei den Mehrkampf-Weltmeisterschaften der Eisschnellläufer in Hamar begraben. "Mir geht es dreckig. Alles kam völlig überraschend. Es ist bitter - ich hätte gerne eine Medaille mitgenommen", sagte die 36-Jährige mit krächzender Stimme, nachdem ihre Körpertemperatur in der Nacht auf über 39 Grad gestiegen war. "Ich habe ihre Stimme gar mehr nicht erkannt, sie hat kaum ein Wort herausgebracht", erzählte ihr Manager Ralf Grengel.

Damit erreichte erstmals seit 1977 keine deutsche Eisschnellläuferin eine Top-Ten-Platzierung bei Mehrkampf-Weltmeisterschaften. Bereits am Mittwoch hatte Mitfavoritin Daniela Anschütz-Thoms aus Erfurt ihre WM-Teilnahme wegen eines Virus-Infekts abgesagt. Stephanie Beckert (Erfurt) erreichte als einzige Deutsche das Finale, verharrte aber trotz eines glänzenden dritten Ranges (7:05,13) über 5000 Meter auf ihrem zwölften Platz in der Gesamtwertung. Die Berlinerinnen Lucille Opitz (16.) und Isabell Ost (21.) hatten das Finale deutlich verpasst. Durch Pechsteins Missgeschick war der Weg frei für Martina Sablikova. Die Tschechin schaffte den ersten Allround-Erfolg vor Kristina Groves (Kanada/2.) und Ireen Wüst (Niederlande/3.).

Das Pech der Deutschen setzte sich auch in der Herren-Konkurrenz fort, als Robert Lehmann in letzter Sekunde vom Niederländer Tom Prinsen vom angestrebten Finaleinzug abgehalten wurde und die 10 000 Meter somit ohne deutsche Beteiligung über die Bühne gingen. Es gewann der 22 Jahre alte Niederländer Sven Kramer vor dem Norweger Havard Bökko und dem Italiener Enrico Fabris. Kramer schaffte damit erst als zweiter Athlet in der 116-jährigen Geschichte der Titelkämpfe den Hattrick. dpa

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