Speerwurf-Vizemeister de Zordo hofft noch, Vieweg verzweifelt

Ulm. Den einen treibt die Hoffnung auf die WM-Qualifikation voran, der andere scheint daran zu verzweifeln. Zwar hat keiner der beiden Saarbrücker Speerwerfer bisher die Norm von 82 Metern erbringen können. Doch während Matthias de Zordo (Foto: SZ) nur Kleinigkeiten zur ersehnten Weite fehlen, ist Alexander Vieweg so weit von der WM entfernt wie nie. Das spiegelte sich in Ulm wider

Ulm. Den einen treibt die Hoffnung auf die WM-Qualifikation voran, der andere scheint daran zu verzweifeln. Zwar hat keiner der beiden Saarbrücker Speerwerfer bisher die Norm von 82 Metern erbringen können. Doch während Matthias de Zordo (Foto: SZ) nur Kleinigkeiten zur ersehnten Weite fehlen, ist Alexander Vieweg so weit von der WM entfernt wie nie. Das spiegelte sich in Ulm wider. Mit 78,22 Metern wurde de Zordo Zweiter. Vieweg dagegen konnte mit keinem Wurf die 70 Meter übertreffen und musste nach drei Versuchen völlig frustriert seine Sachen packen - am Ende Rang zwölf.

"Ich werfe konstant zwischen 78 und 79 Metern. Irgendwann muss der Knoten platzen", sagte de Zordo, der sich über den Vizetitel freute, aber der Norm hinterhertrauerte. "Ich stelle den Speer ein wenig zu steil an. Deshalb verliert er zum Schluss zu schnell an Höhe", analysierte der 21-Jährige. "Wenn ich das abstelle, kommen auch die entscheidenden Meter." Das sieht auch sein Trainer so. Boris Henry räumt de Zordo eine gute Chance ein, die Norm noch zu knacken oder über die B-Norm von 80 Metern das Ticket für Berlin zu buchen. Die erfüllte de Zordo mit 80,15 Metern in Rehlingen bereits ein Mal.

Mit seinem Latein am Ende ist Henry dagegen bei Vieweg, der 2008 eine neue Bestleistung (83,27 Meter) aufstellte, in diesem Jahr aber weit hinter seinem Leistungsvermögen zurückbleibt. "Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll", gestand Henry. "Im Training wirft er serienweise an die 80 Meter, aber im Wettkampf keine 70." Die Diskrepanz zwischen Trainingsleistung und Wettkampf verunsichert Vieweg zunehmend. "Zehn Meter - das sind im Speerwurf Welten", sagt der 23-Jährige, und die Ratlosigkeit ist ihm anzusehen. "Es ist reine Kopfsache." Den Grund für seine Blockade sieht Vieweg in einigen verunglückten Versuchen, bei denen er mit dem linken Fuß vor dem Wurf abrutschte. "Seither kann ich die Würfe nicht durchziehen." mast

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