De Zordo und Häber streiten um WM-Ticket

Saarbrücken. Speerwerfer Tino Häber hat gestern bei der Energisade des SV Saar 05 Saarbrücken im Stadion Kieselhumes seine Ambitionen auf die Teilnahme an der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin unterstrichen. Der Leipziger besiegte nicht nur sechs nationale Konkurrenten

Saarbrücken. Speerwerfer Tino Häber hat gestern bei der Energisade des SV Saar 05 Saarbrücken im Stadion Kieselhumes seine Ambitionen auf die Teilnahme an der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin unterstrichen. Der Leipziger besiegte nicht nur sechs nationale Konkurrenten. Er warf über die WM-B-Norm von 80 Metern und verfehlte mit einer Tagesbestleistung von 80,88 Metern die A-Norm nur um zwölf Zentimeter. "Eigentlich wäre heute noch mehr drin gewesen, aber ich habe den Abwurf nicht ideal getroffen", sagte Häber. Dass er die 81 Meter drauf hat, zeigte der 26-Jährige am vergangenen Mittwoch beim Meeting in Cuxhaven. Sein Wurf auf 83,46 Meter und Platz neun der Weltjahresbestenliste kann jedoch nicht für eine Nominierung angerechnet werden, da er nicht bei einem Normwettkampf erbracht wurde.

Letzte Chance, sich für die WM zu empfehlen, gibt es bei der Gala des Deutschen Leichtathletik-Verbandes nächsten Sonntag in Wattenscheid. Dann steht Matthias de Zordo (Saar 05) unter Zugzwang, der gestern mit 78,66 Metern die zweitbeste Weite warf. Wie Häber hat er ein Mal die B-Norm erfüllt. De Zordo muss also noch einmal über 80 Meter werfen und zudem Häber in den Griff bekommen, denn Bundestrainer Boris Henry darf nur einen Athleten über die B-Norm nominieren. "Im Moment hat Tino die besseren Karten, mit Mark Frank zur WM zu fahren", sagte Henry, doch sein Schützling de Zordo gibt sich kämpferisch: "Heute waren meine Beine etwas schlapp, aber für Wattenscheid bin ich zuversichtlich."

De Zordos Clubkollege Alexander Vieweg quälte sich trotz Faserriss in der Bauchmuskulatur zu drei Versuchen, musste den Wettkampf dann aber wegen starker Schmerzen beenden. "Beim Abwurf fühlte es sich an, als würde mir jemand ein Messer in den Bauch stechen", sagte der 23-Jährige. Die Weite (71,85 Meter) wurde da zur Nebensache. Für ihn ist die Verletzung der Endpunkt eines "Seuchenjahres", in dem er sein Leistungsvermögen nie ausschöpfen konnte.

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