Budapest. Paul Biedermann schwamm zum programmierten EM-Gold über 200 Meter Freistil, Patrick Hausding sprang vom Ein-Meter-Brett überraschend auf Platz zwei. Angestachelt von der Niederlage über 400 Meter Freistil siegte Weltrekordler Biedermann bei den Europameisterschaften gestern auf seiner halb so langen Spezialstrecke. In 1:46,06 Minuten lag der 24-Jährige um 45 Hundertstelsekunden vor dem Russen Nikita Lobinzew. "Ich habe mir selber auch viel Druck gemacht. Ich bin nicht zufrieden mit der Zeit, ich hatte mir mehr vorgestellt", sagte der 24-Jährige und fügte lachend hinzu: "Irgendwie liegt mir das Wasser hier nicht, hoffentlich findet hier nicht wieder eine EM statt." Die erste von angestrebten sieben Medaillen der Wasserspringer holte Patrick Hausding. Der Berliner musste sich vom Ein-Meter-Brett mit 430,25 Punkten nur Titelverteidiger Illja Kwascha aus der Ukraine (433,90) geschlagen geben. "Diese Medaille war gar nicht eingeplant. Umso schöner ist Silber", sagte der 21 Jahre alte Olympia-Zweite im Turm-Synchronspringen. Die beiden deutschen Brustschwimmerinnen gingen im Finale über 100 Meter leer aus. Beim Sieg der Russin Julija Efimowa schlug Sarah Poewe (Wuppertal/Uerdingen/Dormagen) in 1:08,60 Minuten als Fünfte an. Caroline Ruhnau aus Essen kam nach 1:08,68 Minuten als Sechste ins Ziel. Der Bundestrainer der Langstreckenschwimmer, Stefan Lurz, ist nach einem Bericht der "Main-Post" wegen angeblichen sexuellen Missbrauchs ins Visier der Justiz geraten. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Würzburg bestätigte gestern aber nur Vorwürfe gegen einen "Würzburger Schwimmtrainer", ohne einen Namen zu nennen. Der Coach stehe im Verdacht, eine Schutzbefohlene sexuell missbraucht und genötigt zu haben. dpa