Der stille GewinnerMarco Kurz und sein kompletter Trainerstab verlängern Verträge bis 2012

Kaiserslautern. "FCK leiht Thanos Petsos von Bayer Leverkusen aus." Viel größer war sie nicht, die Mitteilung, die Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern vergangene Woche herausgab. Doch hinter den Zeilen steckte mehr. Lange hatte der FCK einen Rechtsverteidiger gesucht, um dann den 19 Jahre alte Griechen zu präsentieren

 Florian Dick (links), der Markus Steinhöfer trägt, hat Grund zum Jubeln: Er ist beim FCK als Rechtsverteidiger gesetzt. Foto: dpa

Florian Dick (links), der Markus Steinhöfer trägt, hat Grund zum Jubeln: Er ist beim FCK als Rechtsverteidiger gesetzt. Foto: dpa

Kaiserslautern. "FCK leiht Thanos Petsos von Bayer Leverkusen aus." Viel größer war sie nicht, die Mitteilung, die Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern vergangene Woche herausgab. Doch hinter den Zeilen steckte mehr. Lange hatte der FCK einen Rechtsverteidiger gesucht, um dann den 19 Jahre alte Griechen zu präsentieren. Er kann hinten rechts spielen, aber mindestens aber eben so gut in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld. Ein Talent statt eines gestandenen Spielers? Verantwortlich für den Sinneswandel war vor allem ein Mann in den eigenen Reihen, der vergangene Saison hinten rechts überzeugte: Florian Dick."Seine Leistungen in der Vorbereitung haben dazu geführt, dass wir keinen namhaften Spieler als rechten Verteidiger verpflichtet haben", erklärte der Vorstandschef Stefan Kuntz. Trainer Marco Kurz ergänzte: "Die Eindrücke aus den Testspielen und die Trainingsleistungen zählen." Punkte, die für Dick sprachen. Der Kraichgauer, der vor zwei Jahren vom Karlsruher SC kam, ist nicht der Typ Künstler am Ball, aber ein Arbeiter. Pünktlich, zuverlässig. Eigenschaften, die nicht Glanz versprechen. Dafür sind andere zuständig. Wie Chadli Amri, dessen Offensivdrang jemand braucht, der hinter ihm absichert - jemand wie Dick. Dass das Zusammenspiel in der Vorbereitung gut funktionierte, war wohl ein Grund, warum kein großer Name kam und die Clubführung Dick das Vertrauen schenkte. Bis auf den offensiveren Oliver Kirch und Mathias Abel, der nach einer Knieoperation nicht fit ist, ist er der einzige Rechtsverteidiger mit Erfahrung.

Dass er einer der Gewinner der Vorbereitung ist, darüber verliert Dick ungern Worte. Lieber spricht er über die Mannschaft: "Wir haben eine gute Vorbereitung gespielt, mit der wir zufrieden sein können." Große oder laute Worte sind nicht seine Sache: "Ich denke, man muss nicht viel reden, sondern mit Leistung vorangehen. Der Rest kommt dann." Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, würde er wohl sagen, wenn er solche Sachen sagen würde.

Für das Vergnügen ist Dick tatsächlich zuständig. Er stellt die Musik zusammen, die vor Spielen gehört wird. Nach Absprache mit den Mitspielern: "Das läuft demokratisch ab." Noch ist die CD nicht gebrannt, aber morgen im DFB-Pokal gegen Zweitligist VfL Osnabrück (19 Uhr) wird es soweit sein. Und wenn Dick an anstehende Aufgaben denkt, kommt er doch ein wenig aus sich heraus: "Das Feuer ist da. Es juckt, dass es wieder losgeht."

Mittelfeldakteur Stiven Rivic fällt für das morgige Pokalspiel aus: Kehlkopfentzündung.

Kaiserslautern. Nach der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Kaiserslautern den Vertrag mit Trainer Marco Kurz um ein Jahr bis 2012 verlängert. Vorstandschef Stefan Kuntz gab gestern zudem die Verlängerung der Verträge mit dem gesamten Trainerstab - Roger Lutz, Oliver Schäfer und Gerry Ehrmann - bis 2012 bekannt. Auch Teambetreuer Marco Haber und Frank Lelle, dem Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, verlängerten ihre Kontrakte. "Die Art und Weise der Zusammenarbeit ist aus Sicht des Vereins einfach nur optimal und der sportliche Erfolg spricht zudem für sich", sagte Kuntz.

Kurz hatte den FCK im Vorjahr übernommen und nach vier Jahren Zweitklassigkeit ins Oberhaus zurückgeführt. "Ich freue mich sehr, dass der Verein mir dieses große Vertrauen entgegenbringt. Wir sind sicher noch nicht am Ende des von uns eingeschlagenen Weges. Für uns gilt es, die erfolgreiche Zeit in der Bundesliga fortzuführen und den Verein in der 1. Liga zu etablieren", sagte der 41-Jährige. Für dieses Ziel hat er die Rückendeckung der Clubführung. "In den konkreten Gesprächen zur Vertragsverlängerung wurde deutlich, wie deckungsgleich unsere Vorstellungen über die sportliche Entwicklung des FCK sind", erklärte Kuntz. dpa

Auf einen Blick

Gestern hat FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz in Homburg einen Zweijahresvertrag mit dem neuen Hauptsponsor Dr. Theiss Naturwaren GmbH unterzeichnet. Die Zusammenarbeit bringt dem FCK dem Vernehmen nach 3,5 Millionen Euro im Jahr - eine Million Euro mehr als vom bisherigen Hauptsponsor Deutsche Vermögensberatung, der sich nach 13 Jahren zurückzog. dpa

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