Royals fühlen sich ausgebootet

Saarlouis. Als die Entscheidung am Dienstag gegen 11 Uhr veröffentlicht wurde, herrschte bei den Verantwortlichen des TV Saarlouis Fassungslosigkeit. Die Damen-Basketball Bundesliga (DBBL) hatte nämlich das Endturnier um den deutschen Basketball-Pokal der Frauen (Top 4) am 21. und 22. März nicht wie erhofft nach Saarlouis, sondern nach Oberhausen vergeben

 Seit gestern Vormittag ist klar: Die Saarlouis Royals müssen zur Pokal-Titelverteidigung reisen. Die Damen-Basketball-Bundesliga hat das Pokalfinale nach Oberhausen vergeben. Foto: Ruppenthal

Seit gestern Vormittag ist klar: Die Saarlouis Royals müssen zur Pokal-Titelverteidigung reisen. Die Damen-Basketball-Bundesliga hat das Pokalfinale nach Oberhausen vergeben. Foto: Ruppenthal

Saarlouis. Als die Entscheidung am Dienstag gegen 11 Uhr veröffentlicht wurde, herrschte bei den Verantwortlichen des TV Saarlouis Fassungslosigkeit. Die Damen-Basketball Bundesliga (DBBL) hatte nämlich das Endturnier um den deutschen Basketball-Pokal der Frauen (Top 4) am 21. und 22. März nicht wie erhofft nach Saarlouis, sondern nach Oberhausen vergeben. Laut Pressemitteilung der DBBL wurden 20 unterschiedliche Kriterien bewertet, und letztlich sei die Entscheidung einstimmig zu Gunsten von Oberhausen gefallen.

Das löste bei den Verantwortlichen der Royals großes Unverständnis aus. "Vor der Entscheidung wurde uns gesagt, dass alleine die Qualität der Bewerbung entscheidend sei. Nun ist aber offensichtlich geworden, dass dem nicht so ist", sagte ein verärgerter Dieter Kirsch, Abteilungsleiter Basketball im TV Saarlouis. Er bezieht sich dabei auf neue Kriterien, die plötzlich eine Rolle gespielt hätten, im Vorfeld aber nicht genannt worden waren. In der Begründung der Liga standen nämlich plötzlich die Punkte "bisher noch keine Ausrichtung" und "Chance zur Teilnahme am Finale" auf dem Plan. Dagegen war der Punkt "Fernsehpräsenz", auf die die Liga in den vergangenen Jahren immer großen Wert gelegt hatte, verschwunden. "Durch diese neuen Punkte wurden unsere Bewerbung und die aus Chemnitz ausgebootet", sagt Dieter Kirsch. "Wir haben den Eindruck, dass die Wahl im Vorfeld schon klar war und nun auf obskure Weise begründet werden soll."

Hätte die DBBL im Vorfeld angedeutet, das Top 4 an einen Bewerber zu vergeben, der die Veranstaltung noch nicht ausgerichtet hatte, wäre das okay gewesen, betont Kirsch. "Aber so kommt man sich vorgeführt vor. Wir haben viel in die Bewerbung gesteckt und sind sicher, objektiv die beste Bewerbung abgeliefert zu haben. Aber dann so ausgebootet zu werden, das geht schon unter die Haut."

Auf Nachfrage unserer Zeitung konnte oder wollte DBBL-Geschäftsführer Achim Barbknecht nicht verraten, in welchen Punkten die Bewerbung aus Oberhausen die aus Saarlouis übertroffen hätte. Allerdings gibt Barbknecht offen zu, dass "auch eine gewisse Rotation der Veranstaltungsorte gegeben sein soll".

Lediglich Royals-Trainer René Spandauw konnte der Entscheidung noch etwas Positives abgewinnen: "Das ist prima", meinte er in seinem ihm eigenen sarkastischen Unterton, "jetzt sind wir im Top 4 wenigstens nicht der Favorit und haben keinen Druck."

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