Verpasst das deutsche Team den Sprung zum olympischen Qualifikationsturnier, wofür zumindest Rang sechs notwendig ist, müsste es im kommenden Sommer durch Europa tingeln, um sich für die EM 2013 in Slowenien zu qualifizieren - ohne Nowitzki, der auch ein Mitwirken an einer eventuellen Heim-EM zwei Jahre später, für die sich der Verband zusammen mit Frankreich sowie Italien und Kroatien bewirbt, nahezu ausgeschlossen hat.

Damit der Blondschopf am Ende nicht bei 141 Länderspielen stehen bleibt, müssen sich die deutschen Riesen in Vilnius kräftig nach der Decke strecken. War die Vorrunde mit den Gegnern Italien, Frankreich und Serbien schon schwer, warten auf Nowitzki und Co. nun mit Spanien, Gastgeber Litauen und Vize-Weltmeister Türkei die ganz dicken Brocken. Erschwerend kommt hinzu, dass das Team als einzige Mannschaft der Gruppe keinen Sieg mitnimmt. Mindestens zwei Erfolge sind daher Pflicht, "dann sind wir ganz gut dabei", skizzierte Dirk Bauermann.

Der Bundestrainer setzt dabei auch auf eine Steigerung seines Superstars. "Wir werden dann auch einen Nowitzki sehen, der sein Spiel auf ein neues Niveau bringt", prophezeite Bauermann. Doch gleich zum Start geht es gegen die zuletzt schwächelnden Spanier, die mit insgesamt sechs NBA-Profis bestückt sind und angeführt von Los-Angeles-Lakers-Star Pau Gasol ihren Titel unbedingt verteidigen wollen. Doch im Spiel gegen das iberische Star-Ensemble liegt auch eine Chance für die Deutschen - keiner erwartet zu Beginn der Sechser-Gruppe, aus der die ersten Vier das Viertelfinal-Ticket lösen, etwas von ihnen.

"Ich freue mich riesig darauf", sagte Spielmacher Heiko Schaffartzik, der den entscheidenden Dreier zum 81:80 im letzten Vorrundenspiel gegen Lettland verwandelte. Gelingt es ihm und seinen Mitspielern, die Begeisterung auf dem Parkett in positive Energie umzuwandeln, besteht eine Chance. Heute, und in den anderen Partien der Zwischenrunde. dpa