„Jeder weiß, was hintendran hängt“

Rehlingen · Der FC Homburg ist Titelverteidiger und weiß genau, welche Freude ein Saarlandpokalsieg bereitet. Die DFB-Pokalrunde gegen Mönchengladbach ist noch in bester Erinnerung. Das will der FCH nochmal haben.

 Zwar angespannt, aber dennoch bester Laune: Der Homburger Trainer Jens Kiefer freut sich auf das Finale im Saarlandpokal an diesem Mittwochabend. Foto: Dietze

Zwar angespannt, aber dennoch bester Laune: Der Homburger Trainer Jens Kiefer freut sich auf das Finale im Saarlandpokal an diesem Mittwochabend. Foto: Dietze

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"Als Trainer hat man nicht jedes Jahr die Chance, einen Titel zu gewinnen. Und Titel sind wichtig für einen Trainer. Deshalb sollte man soviele mitnehmen, wie möglich ist." Das sagt der Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Homburg, Jens Kiefer. Der Titel des Saarlandpokalsiegers, um den er und seine Mannschaft an diesem Mittwoch gegen Ligakonkurrent SV Elversberg spielen, fehlt noch in seiner persönlichen Sammlung. Doch nicht nur deshalb hat der Sieg im Landespokal für ihn "einen hohen Stellenwert. Rein tabellarisch liegen wir hinter dem 1. FC Saarbrücken und Elversberg. Dementsprechend wertvoll ist der Titel im Pokal", sagt Kiefer. Es geht für den FCH um 18 Uhr im Rehlinger Bungertstadion also nicht nur um die Titelverteidigung. Es geht auch um die Hackordnung im saarländischen Fußball .

Diese Sichtweise dürfte auch bei der SVE vorherrschen. Dort ist das Endspiel vor einem Jahr, das der damalige Drittligist mit 0:2 gegen den klassentieferen FCH verloren hat, noch in böser Erinnerung. In der Liga hat sich der Tabellendritte zudem in den vergangenen Wochen mit schwachen Ergebnissen selbst aus dem Rennen um die Relegationsplätze gekegelt. Dass sich die SVE nun umso mehr auf das Pokalfinale konzentriert, lässt Kiefer kalt. "Im Endeffekt ist das wirklich egal", sagt der 40-Jährige und fügt hinzu: "Jeder weiß, was an dem Titel hintendran hängt." Kiefer meint damit die Qualifikation für die erste Runde im DFB-Pokal. Da ist zum einen der sportliche Reiz, gegen einen attraktiven Gegner antreten zu dürfen. Die erste Runde im vergangenen Jahr bescherte dem FCH den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach als Gegner. 17 000 Zuschauer im ausverkauften Waldstadion machten die 1:3-Niederlage zu einem ebenso rauschenden wie einträglichen Fußballfest. Zusammen ergeben Zuschauereinnahmen, Antrittsgeld des DFB und Erfolgsprämien der Sponsoren eine Summe zwischen 150 000 und 200 000 Euro. Dafür lässt sich in der Regionalliga so mancher sehr gute Kicker verpflichten.

Andreas Gaebler erwartet "einen ganz heißen Kampf" und sagt voraus: "Das wird dieses Jahr nicht so einfach." Der FCH-Kapitän ist einer von fünf Spielern, die in der letzten Saison den Titel feiern durften. Damals nahm André Kilian als Kapitän den Pokal entgegen. "Ich würde mich riesig freuen, diesmal den Pokal als Kapitän hochhalten zu dürfen", sagt Gaebler.

Statistisch spricht einiges dafür. Fünf Mal sind beide Mannschaften im Saarlandpokal bisher aufeinander getroffen. Genauso oft hieß der Sieger am Ende Homburg. Nachdem Kiefer zuletzt in der Startelf rotieren ließ, setzt er nun wieder auf das stärkste Personal. Nils Fischer, der beim 0:0 gegen Nöttingen fehlte, wird wohl in die Startelf zurückkehren. Gleiches gilt für Marc Gallego, der in der Liga geschont wurde. Im Sturm dürfte Kiefer wieder auf seine beiden Top-Angreifer Kai Hesse (sieben Tore) und Patrick Schmidt (zwölf) bauen.

SVE macht aus Aufstellung und Taktik ein großes Geheimnis


Aufstieg verpasst, Trainer entlassen und jetzt volle Konzentration auf das einzige verbliebene Saisonziel: Die SV Elversberg will für das Saarlandpokal-Finale gegen den FC Homburg noch einmal alles mobilisieren.

Rehlingen. Es geht um die Rettung einer verkorksten Saison. Es geht um die Ehre. Und es geht nicht zuletzt um den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals. Fußball-Regionalligist SV Elversberg kann und will an diesem Mittwoch (18 Uhr) in Rehlingen mit einem Sieg im Finale des Saarlandpokals gegen den Ligakonkurrenten FC Homburg die verpasste Relegation wieder gutmachen.

Dabei geht es auch für jeden einzelnen Spieler um das ein oder andere Zubrot. Ob es pro Spieler 1000 Euro oder sogar 2000 Euro Siegprämie geben wird, weiß SVE-Trainer Stefan Minkwitz nicht. Es ist ihm auch völlig egal. "Wir stehen in einem Finale. Und wer nicht die Motivation aufbringt, ein Finale mit aller Macht gewinnen zu wollen, der hat im Fußball nichts verloren", sagt Interimstrainer Minkwitz. Im Falle des Erfolges will sich der 46-Jährige allerdings nicht mit dem Ruhm eines Pokalsieger-Trainers schmücken: "Mein Vorgänger Willi Kronhardt hat die Mannschaft ins Finale geführt, und in erster Linie sind die Spieler verantwortlich."

Beim Finale nicht mit dabei sind Christian Eggert (Gehirnerschütterung) und Matthias Cuntz, der am Montag am Meniskus operiert wird. Nach einem Anschlusstraining um 10 Uhr gibt's es ein gemeinsames Mittagessen, und am Nachmittag wird die Mannschaft mit dem Bus nach Rehlingen fahren und sich auf das Finale vorbereiten. Bei der Frage nach Aufgebot und Taktik machte Minkwitz am Dienstag komplett dicht und verriet gar nichts. Gut möglich, dass Stürmer Patrick Dulleck eine Chance von Beginn an bekommt. Bei der jüngsten 2:3-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim II wurde Dulleck eingewechselt und traf ohne viel Tamtam aus zehn Metern zum 2:3-Anschlusstreffer. Eine Art Tor, das die SVE zuletzt selten zustande brachte. "Patrick ist ein Vollblutstürmer und wichtig für unser Team. Trotzdem verrate ich nicht, ob er von Beginn an spielt", sagte Minkwitz: "Wir haben im vergangenen Jahr das Pokalfinale gegen den FC Homburg verloren und in dieser Saison kein Spiel gegen die Homburger gewonnen. Die Favoritenrolle hat der FC Homburg." leh

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