Nach außen wirkt Jens Kiefer gefasst. Dem Trainer des FC Homburg ist aber anzumerken, wie sehr es ihn ärgert, dass seine Mannschaft zwei Spiele binnen 40 Stunden absolvieren muss. Es ist die fünfte Woche in Folge, in der für die Grün-Weißen jeweils zwei Partien auf dem Programm stehen. "Das ist einfach unfair", sagt der 39-Jährige vor dem Fußball-Regionalligaderby gegen seinen Ex-Verein SV Elversberg an diesem Freitag, 3. Oktober, um 14 Uhr im Homburger Waldstadion. Erst am Mittwochabend spielte der FCH in der vierten Runde des Saarlandpokals bei der SG Wahlen-Niederlosheim. Das Spiel gewann der FCH problemlos mit 6.0.

FCH-Sportkoordinator Steven Dooley findet deutliche Worte für das außergewöhnlich enge Zeitfenster zwischen Pokal und Liga. "Der Verband geht fahrlässig mit der Gesundheit der Spieler um", sagt Dooley über den Saarländischen Fußballverband (SFV), der den Saarlandpokal austrägt. Dieser hatte den Antrag des FCH, das Spiel in Wahlen auf nächste Woche zu verlegen, abgelehnt. "Die Spielordnung sagt ganz klar, dass die Spiele vor der nächsten Pokalrunde auszutragen sind", begründet der Vorsitzende des Spielausschusses Adalbert Strauß die Ablehnung. Ein Problem sieht der Funktionär ohnehin nicht: "In den unteren Klassen ist es ganz normal, dass nach einem Spiel am Sonntag Dienstags gespielt wird. Warum soll das nicht bei einem Regionalligisten gehen?" Außerdem habe ihm Kiefer per E-Mail die Ansetzung in dieser Woche vorgeschlagen, und er sei dem Wunsch gefolgt.

Tatsächlich hat der FCH-Trainer in dieser Mail, die der SZ vorliegt, explizit den Dienstag dieser Woche vorgeschlagen, der dem FCH zwei Tage Regeneration vor dem Spiel gegen die SVE gewährt hätte. Dieser Termin wurde allerdings von der SG Wahlen /Niederlosheim abgelehnt. Ursprünglich war die Pokalpartie des FCH von Mittwochabend auf den Dienstag vergangener Woche angesetzt. Allerdings musste der FCH an diesem Tag sein Nachholspiel bei den Kickers Offenbach austragen. Diese Verlegung wurde notwendig, weil die Grün-Weißen am vierten Spieltag der Regionalliga im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach antreten musste. "Wir werden jetzt quasi dafür bestraft, dass wir als amtierender Saarlandpokalsieger im DFB-Pokal angetreten sind", sagt FCH-Geschäftsführer Rafael Kowollik.

Trotz des Ärgers freut sich FCH-Trainer Kiefer auf das Spiel gegen seinen ehemaligen Verein. "Natürlich ist das für mich ein besonderes Spiel. Wenn man so erfolgreich als Trainer bei einem Verein war, ist das nicht alltäglich", sagt Kiefer, der 2013 mit Elversberg in die 3. Liga aufgestiegen war. "Für mich ist Elversberg die beste Mannschaft der Liga", sagt Kiefer. Kämpferisch fügt er hinzu: "Wir haben auch eine gute Mannschaft, die Elversberg alles abverlangen wird."