Deutschland-Rallye Jeden Tag etwas Neues

Saarbrücken · Am Donnerstag wurde die Streckenführung der Deutschland-Rallye vorgestellt. Das Zentrum liegt wieder in und um St. Wendel.

 So wie hier Hermann Gassner 2013 bei der Pfalz-Westrich-Rallye wird es in diesem Jahr für die besten Piloten der Welt zum Auftakt der Deutschland-Rallye auf einen Stadtkurs durch St. Wendel gehen.

So wie hier Hermann Gassner 2013 bei der Pfalz-Westrich-Rallye wird es in diesem Jahr für die besten Piloten der Welt zum Auftakt der Deutschland-Rallye auf einen Stadtkurs durch St. Wendel gehen.

Foto: B&K- Fotograf Bonenberger

Über drei Jahre geht der Vertrag, mit dem der saarländische Innen- und Sportminister Klaus Bouillon die ADAC Rallye Deutschland ins Saarland geholt hat. In diesem Jahr finden die Wertungsprüfungen von Donnerstag, 16., bis Sonntag, 19. August, zum zweiten Mal im Nordsaarland statt. „Wir konnten auf den Erfahrungen von 2017 aufbauen“, sagte Norbert Heinz, der Vorsitzende des ADAC Saarland, bei der Streckenvorstellung. Die Gesamtlänge beträgt diesmal rund 330 Kilometer auf 18 Wertungsprüfungen (WP). Auf und an der Strecke sollen um die 3000 Helfer für einen geregelten Ablauf sorgen. Der Servicepark liegt wieder am Bostalsee.

„Im Prinzip gibt es jeden Tag etwas Neues“, ergänzte Rallye-Leiter Friedhelm Kissel. Die Organisatoren seien den Anregungen der Fahrer aus dem Vorjahr gefolgt und haben den Anteil der Prüfungen in den Weinbergen erhöht. Die größte Änderung gibt es aber direkt beim Start. Aufgrund der Bauarbeiten auf der Saarbrücker Wilhelm-Heinrich-Brücke gibt es diesmal keine erste Show-Etappe mitten im Herzen der Landeshauptstadt. Mit Tausenden Menschen in und auf den Parkhäusern sorgte die vergangenes Jahr für spektakuläre Bilder – aber auch für viel Unmut bei Rallye-Gegnern, die sich über Umweltverschmutzung und Verkehrschaos in der Stadt echauffierten.

Nach dem Shakedown im St. Wendeler Land und dem Show-Start in St. Wendel führt die erste WP am 16. August erstmals auf einen Rundkurs mitten in der Stadt. Start ist am Wendelinuspark. „Der Prolog ist sehr zu empfehlen, es wird viel für die Zuschauer zu sehen geben“, findet Jutta Kleinschmidt. Die studierte Physikerin ist eine der erfolgreichsten Motorsportlerinnen der Welt. Als einzige Frau gewann sie bisher eine Gesamtwertung der Rallye Dakar. Jetzt ist die 55-Jährige zum ersten Mal Markenbotschafterin der Deutschland-Rallye und freut sich auf ihre Premiere. „Die Rallye hat international einen sehr guten Ruf, wobei bei uns Deutschen die Latte doppelt so hoch liegt wie bei anderen“, berichtete sie.

Etwas größere Erwartungen haben die Verantwortlichen auch ans Wetter, das 2017 für eine ziemlich verregnete Deutschland-Rallye gesorgt hatte, bei der sich am Ende in der Gesamtwertung Ott Tänak aus Estland durchsetzte. Serien-Weltmeister Sébastien Ogier wurde damals Dritter, Armin Kremer als bester Deutscher Neunter.

Diesmal fährt im Weltklassefeld kein deutscher Pilot mit. Spektakulär wird es trotzdem. Am Freitag stehen die WP’s zwei bis sieben an, neu ist die WP Stein und Wein östlich von Trier. Sie wird genauso wie die WP Mittelmosel und die WP Wadern-Weiskirchen zweimal durchfahren. Am Samstag geht es auf zwei Prüfungen rund um Freisen. Und es gibt auch auf dem Truppenübungsplatz Baumholder Neues: Statt der kurzen Sprintprüfung über die berüchtigte Panzerplatte geht es fast 100 Kilometer lang über das selektive Terrain, inbegriffen die berühmte Sprungkuppe „Gina“. Am Finaltag Sonntag müssen die Fahrer zweimal durch die WP Grafschaft Bernkastel-Kues, ehe es auf der letzten Prüfung Bosenberg wieder direkt vor die Tore von St. Wendel geht.

St. Wendels Bürgermeister Peter Klär freut sich, dass die Deutschland-Rallye die Stadt „nach vorne bringt. Die Stimmung steigt, den Stolz der Bevölkerung merkt man schon.“ Sein Amtsvorgänger und jetziger Sport- und Innenminister Klaus Bouillon sagte über die offenbar größere Akzeptanz in St. Wendel für Sportveranstaltungen und die Kritik am Start der Rallye 2017 in Saarbrücken: „Es war ein langer Weg, es geht nur über harte Arbeit. Man muss dazu stehen, es ist Werbung für das Saarland.“ Hotels, Restaurants und Cafés seien voll gewesen, „wir hatten bis Trier eine Übernachtungsquote von 94 Prozent“, ergänzte Klär.

www.adac-rallye-deutschland.de

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