Imposante Auftritte und zwei Mal Silber für Deutschland

Istanbul. Beim "Schnupperkurs" für Olympia haben sich die deutschen Leichtathleten tapfer geschlagen und zwei Mal Silber erkämpft. Die Glanzlichter am Bosporus setzte aber die internationale Konkurrenz: Zwei Mehrkampf-Weltrekorde und weitere Top-Leistungen krönten am Wochenende die 14. Hallen-Weltmeisterschaften in Istanbul

 Der frühere Doping-Sünder Justin Gatlin ist Hallen-Weltmeister über 60 Meter. Foto: Bozoglu/dpa

Der frühere Doping-Sünder Justin Gatlin ist Hallen-Weltmeister über 60 Meter. Foto: Bozoglu/dpa

Istanbul. Beim "Schnupperkurs" für Olympia haben sich die deutschen Leichtathleten tapfer geschlagen und zwei Mal Silber erkämpft. Die Glanzlichter am Bosporus setzte aber die internationale Konkurrenz: Zwei Mehrkampf-Weltrekorde und weitere Top-Leistungen krönten am Wochenende die 14. Hallen-Weltmeisterschaften in Istanbul. Der US-Amerikaner Ashton Eaton schraubte seine Siebenkampf-Bestmarke um 77 Punkte auf fantastische 6645 Zähler. Olympiasiegerin Natalja Dobrynska aus der Ukraine hatte zum Auftakt den 20 Jahre alten Fünfkampf-Weltrekord ausgelöscht.Nach Doppel-Silber für Stabhochsprung-Routinier Björn Otto (5,80 Meter) und Kugelstoß-Talent David Storl (21,88 Meter) war der Deutsche Leichtathletik-Verband mit seinem Team weitgehend zufrieden. "Die Mannschaft hat die Erwartungen in der Spitze erfüllt, aber gerade unsere jungen Hoffnungen haben ihre Chancen nicht immer genutzt. Da ist leider keiner über sich hinausgewachsen - David Storl einmal ausgenommen", sagte Cheftrainer Herbert Czingon.

Gestern gingen die Deutschen zum Abschluss der WM leer aus. Stabhochspringerin Silke Spiegelburg fehlten mit 4,65 Metern nur fünf Zentimeter zum Podest-Platz. Jelena Issinbajewa scheiterte beim Angriff auf den eigenen Hallen-Weltrekord zwar drei Mal an 5,02 Meter, mit 4,80 Metern holte die 29 Jahre alte Russin aber erstmals seit ihrem Olympiasieg 2008 wieder einen großen internationalen Titel.

Bei den Männern behielt der Franzose Renaud Lavillenie im Finale am Samstag die Nerven und nahm die 5,95 Meter gleich im ersten Versuch. Malte Mohr, vor zwei Jahren in Doha noch WM-Zweiter, landete diesmal auf dem vierten Platz (5,75). Bronze sicherte sich der Amerikaner Brad Walker (5,80) - höhengleich mit Björn Otto. "Damit kann man zufrieden sein, für Gold hätte ich Bestleistung springen müssen. Aber das war auch eine super Hallen-Saison für mich", jubelte Otto und nahm die Glückwünsche von Weltrekordler Sergej Bubka entgegen.

Schnellster Sprinter der Welt unter dem Hallendach war Justin Gatlin. Der 30-Jährige gewann die 60 Meter in glänzenden 6,46 Sekunden - nur sieben Hundertstel-Sekunden fehlten zum Weltrekord seines Landsmanns Maurice Greene. Für Gatlin war es eine eindrucksvolle Rückkehr: Der US-Amerikaner hatte 2004 in Athen olympisches Gold gewonnen, war 2005 Weltmeister über 100 Meter und 2006 wegen eines wiederholten positiven Doping-Tests für vier Jahre aus dem Verkehr gezogen worden.

 Stabhochspringer Björn Otto (re.) wird von Nadine Kleinert beglückwünscht. Foto: Charisius/dpa

Stabhochspringer Björn Otto (re.) wird von Nadine Kleinert beglückwünscht. Foto: Charisius/dpa

 Ashton Eaton freut sich über Gold und den Weltrekord im Hallen-Siebenkampf. Foto: Stringer/dpa

Ashton Eaton freut sich über Gold und den Weltrekord im Hallen-Siebenkampf. Foto: Stringer/dpa

Dritter über 60 Meter wurde der Brite Dwain Chambers in 6,60 Sekunden. Das Britische Olympische Komitee will dem 33-Jährigen, weil er ein ehemaliger Doping-Sünder ist, für Olympia in London kein Startrecht erteilen. Heute entscheidet der Internationale Sportgerichtshof CAS in diesem Fall. dpa

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