"Der Wahnsinn geht weiter"

Saarbrücken. Es war ein denkwürdiger Moment, als Bojan Tokic nach seinem 3:2-Sieg gegen Michael Maze auf die Platte sprang und von den über 1500 Fans in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle frenetisch bejubelt wurde. Kurz zuvor war der letzte Punkt beim 3:0-Sieg des 1

 Sie lassen sich nach dem überzeugenden Auftritt im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Ekaterinburg feiern: Betreuer Mathias Landfried sowie die FCS-Spieler Bastian Steger, Joao Monteiro und Bojan Tokic (von links). Foto: Rolf Ruppenthal

Sie lassen sich nach dem überzeugenden Auftritt im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Ekaterinburg feiern: Betreuer Mathias Landfried sowie die FCS-Spieler Bastian Steger, Joao Monteiro und Bojan Tokic (von links). Foto: Rolf Ruppenthal

Saarbrücken. Es war ein denkwürdiger Moment, als Bojan Tokic nach seinem 3:2-Sieg gegen Michael Maze auf die Platte sprang und von den über 1500 Fans in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle frenetisch bejubelt wurde. Kurz zuvor war der letzte Punkt beim 3:0-Sieg des 1. FC Saarbrücken-Tischtennis im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen den favorisierten UMMC Ekaterinburg aus Russland gespielt worden. "Ich hätte jeden, der das vorausgesagt hätte, als Verrückten bezeichnet", sagte der Slowene Tokic ungläubig, aber bestens aufgelegt, über die unglaubliche Leistung, die seine Mannschaft am Freitagabend vollbracht hatte.

Rückspiel am Samstag

"Der Wahnsinn geht weiter", kommentierte der sportliche Leiter des FCS, Erwin Berg, kopfschüttelnd, nachdem vor Tokic dessen Kollegen Bastian Steger (3:2 gegen Alexander Shibaev) und Joao Monteiro (3:1 gegen Hou Yingchao) den Grundstein für den Erfolg gelegt hatten. "Niemand hatte mit einem 3:0 gerechnet, aber wir waren heute einfach stark", sagte Monteiro inmitten des Trubels mit gewohnter Gelassenheit. "Es ist gut, den Fans solche Siege schenken zu können", fügte der Portugiese hinzu.

"Ich hätte niemals mit einem 3:0 gerechnet, eher mit einem 0:3. Die Ausgangslage ist top. Wir werden alles daran setzen, den einen Punkt, den wir brauchen, noch zu holen. Die Chance auf das Finale ist jetzt zum Greifen nah, die müssen wir nutzen", sagte Steger mit Blick auf das Rückspiel am kommenden Samstag um 12 Uhr unserer Zeit (17 Uhr Ortszeit).

Derweil stand Ekaterinburgs Trainerin Tatiana Kutergina die Enttäuschung über das Ergebnis ins Gesicht geschrieben: "So ist halt der Sport. Aber vielleicht können wir das Ergebnis gegen Levallois wiederholen." Im Viertelfinale hatte sich der UMMC trotz einer 0:3-Hinspiel-Niederlage doch noch durchgesetzt. "Wir wissen, dass das in Ekaterinburg auch 3:0 für den Gegner ausgehen kann, deshalb werden wir mit hundertprozentiger Konzentration dort antreten. Unser Ziel ist jetzt das Finale", gibt FCS-Spieler Bojan Tokic die Marschroute vor. Der FCS wird bereits am Donnerstag nach Russland reisen, sodass sich die Spieler an die fünf Stunden Zeitverschiebung anpassen können.

3:1-Erfolg in Hanau

Sich zwischen den beiden Champions-League-Spielen noch auf die Bundesliga-Partie bei der TG Hanau zu konzentrieren, sei nicht ganz leicht, verriet Tokic, doch auch diese Aufgabe meisterten die Saarbrücker gestern eindrucksvoll. Mit 3:1 gewann der Spitzenreiter und geht nach dem 14. Sieg im 15. Saisonspiel bereits drei Spiele vor Schluss der regulären Saison als sicherer Tabellenführer in die Playoffs um die deutsche Meisterschaft.

 Der sportliche Leiter Erwin Berg (rechts) hat seinen Schützling Bojan Tokic nach dem 3:0 fest im Griff. Foto: Rolf Ruppenthal

Der sportliche Leiter Erwin Berg (rechts) hat seinen Schützling Bojan Tokic nach dem 3:0 fest im Griff. Foto: Rolf Ruppenthal

Das 1:0 in Hanau besorgte Tokic mit einem mühelosen 3:0 gegen Steffen Mengel. Danach holte Monteiro durch einen 3:1-Sieg gegen Yang Li den zweiten Punkt für den FCS. Auch die folgende Niederlage Stegers gegen Ruwen Filus (1:3) konnte den Favorit nicht in Bedrängnis bringen. So war es wiederum Monteiro, der mit seinem 3:0 gegen Steffen Mengel den Schlusspunkt zugunsten der Saarländer setzte. Offen bleibt, ob sich angesichts der vielen anstehenden Termine (Team-WM in Dortmund, Olympia-Vorbereitung) der ein oder andere im FCS-Team nun in der Bundesliga eine Auszeit nehmen wird. "Das haben wir bisher noch nicht besprochen", sagte Steger.

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