Hundertjähriger läuft Marathon: "Das ist wie nochmal zu heiraten"

Toronto. Weltrekord in Toronto: Ein hundertjähriger Läufer hat als erster Mensch in diesem Alter einen Marathon erfolgreich beendet. Der in Indien geborene und in Großbritannien lebende Fauja Singh benötigte in der Nacht zu Montag als Sechstletzter des Teilnehmerfeldes etwas mehr als acht Stunden, um die Ziellinie zu überqueren

Toronto. Weltrekord in Toronto: Ein hundertjähriger Läufer hat als erster Mensch in diesem Alter einen Marathon erfolgreich beendet. Der in Indien geborene und in Großbritannien lebende Fauja Singh benötigte in der Nacht zu Montag als Sechstletzter des Teilnehmerfeldes etwas mehr als acht Stunden, um die Ziellinie zu überqueren. Sieger des Marathons wurde der Kenianer Kenneth Mungara, der zum vierten Mal in Folge in Toronto erfolgreich war. "Fauja hat seine persönliche Zielstellung sogar noch übertroffen, deshalb ist er überglücklich", sagte sein Trainer Harmander Singh: "Kurz bevor er in die letzte Kurve vor dem Ziel einbog, hatte er noch gesagt: Das ist wie nochmal zu heiraten."Der Lauf am Sonntag (Ortszeit) war Singhs achter Marathon. Seinen ersten absolvierte er mit 89 Jahren. Seither hat Singh jede Menge Rekorde aufgestellt: 2003 setzte er die Bestmarke in der Altersklasse der über Neunzigjährigen, als er nach 5:40:01 Stunden ins Ziel kam. Am Donnerstag vergangener Woche stellte er acht Weltrekorde in unterschiedlichen Distanzen von 100 bis 5000 Metern auf. Und der Hundertjährige denkt schon an den nächsten Lauf. Er sei zuversichtlich, dass er am Fackellauf für die Olympischen Spiele 2012 in London teilnehmen werde. 2004 hatte er die Fackel für die Olympischen Spiele in Athen getragen. In dem Jahr war Singh, der sechs Kinder und 13 Enkelkinder hat, auch mit den früheren Weltklasse-Fußballern David Beckham und Zinedine Zidane Protagonist einer Werbekampagne des Sportartikel-Herstellers Adidas.

Singh wurde als Sohn einer Bauernfamilie in Indien geboren. Als Schüler betrieb er den Laufsport. Bis zum Alter von 81 Jahren bewirtschaftete er in seiner Heimat einen Kleinbauernhof. Nach dem Tod seiner Frau zog er zu seinen Kindern nach Großbritannien. Dort begann er wieder mit dem Lauftraining. Lesen und schreiben kann der Hundertjährige nicht. Aber Kondition und Ehrgeiz sind stark. Alan Brookes, der Renndirektor in Toronto, kommt aus dem Staunen über den alten Mann nicht mehr heraus: "Fauja Singh ist eine bemerkenswerte Persönlichkeit und eine Inspiration für jeden Sportler - ob alt oder jung." dapd/red

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