Völklingen HSG gibt sicher geglaubten Sieg noch her

Völklingen · Der Handball-Oberligist Völklingen hat im dritten Saisonspiel die zweite Niederlage kassiert. Obwohl die Mannschaft über weite Strecken der Partie in Führung lag, stand gegen die HSG Eckbachtal am Ende ein 24:25 zu Buche.

 Gilles Ehrman von der HSG Völklingen hat sich durch die Abwehr der HSG Eckbachtal mit Sven Lerzer (rechts) getankt und wirft auf das Tor von Schlussmann Tobias Häuselmann (links) – ohne Erfolg. Ehrman blieb in der Partie ohne Treffer.

Gilles Ehrman von der HSG Völklingen hat sich durch die Abwehr der HSG Eckbachtal mit Sven Lerzer (rechts) getankt und wirft auf das Tor von Schlussmann Tobias Häuselmann (links) – ohne Erfolg. Ehrman blieb in der Partie ohne Treffer.

Foto: Thomas Wieck

Claude Dolic, Trainer der HSG Völklingen, konnte am Sonntag auch einige Minuten nach dem letzten Wurf noch nicht fassen, was er zuvor in der Endphase des Heimspiels seiner Mannschaft in der Handball-Oberliga gesehen hatte. Vor etwa 200 Zuschauern in der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle war sein Team auf dem besten Weg, den zweiten Saisonsieg einzutüten: Zehn Minuten vor dem Ende führten die Gastgeber gegen die HSG Eckbachtal mit 23:20. Doch am Ende musste sich die HSG Völklingen mit 24:25 (11:11) geschlagen geben. Und das, obwohl Dolics Mannschaft außer in der Anfangsphase fast während der gesamten Spielzeit in Führung lag. „Das ist echt sehr, sehr bitter“, erklärte der Trainer kopfschüttelnd: „Diese Niederlage ist verdammt schwer zu akzeptieren. Aber in der Summe haben wir zu viele Fehler gemacht. Deshalb haben wir nicht gewonnen.“

Einer der Knackpunkte der Partie: Gegen Ende der ersten Halbzeit führten die Gastgeber mit 10:6. Doch dann zeigte sich die HSG Völklingen nach einigen Wechseln nicht mehr so stabil wie zuvor. Die Folge: Bis zur Pause konnte die HSG Eckbachtal zum 11:11 ausgleichen – auch weil die Gastgeber in dieser Phase zwei Siebenmeter verwarfen. Alexander Saunus und Thomas Jung scheiterten an Gäste-Torwart Rouven Hahn.

Ebenfalls bitter für die HSG Völklingen: Als sie dreeinhalb Minuten vor Schluss mit 23:24 zurücklag, scheiterte Saunus mit einem harten Wurf an Torwart Hahn. Beim Versuch, den anschließenden Tempo-Gegenstoß zu unterbinden, foulte Völklingens Laurin Poro einen Gegenspieler und kassierte eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe. „Beim Blick auf die Uhr wusste ich danach, dass es nun ganz eng für uns wird“, meinte Dolic stöhnend. In Unterzahl fing sich seine Mannschaft das 23:25 durch den Treffer von Julian Pozywio.

Als der vor allem in der zweiten Halbzeit stark spielende Niklas Hoff 53 Sekunden vor Schluss mit seinem fünften Treffer in der Partie auf 24:25 verkürzte, keimte bei den Gastgebern noch einmal Hoffnung auf einen Punktgewinn auf. Doch danach kamen sie nicht mehr in Ballbesitz. Die HSG Eckbachtal brachte die Führung über die Zeit - und feierte danach ausgelassen tanzend und „Auswärtssieg, Auswärtssieg“ singend auf dem Spielfeld, währen die Akteure der HSG Völklingen enttäuscht Richtung Kabine verschwanden. Darunter waren auch Saunus und Hendrik Balthasar, die mit je sieben Treffern die erfolgreichsten Völklinger Werfer waren.

Mit 2:4 Punkten aus drei Spielen und Tabellenplatz zehn ist der Saisonstart unter der Leitung von Dolic, der im Sommer den langjährigen Amtsinhaber Berthold Kreuser als Übungsleiter ablöste (wir berichteten), mäßig ausgefallen. Der Franzose sagte: „Wir haben nicht mit zehn oder 15 Toren Unterschied verloren. Deshalb müssen wir jetzt nicht alles auf den Kopf stellen.“

 Danach erklärte der 38-Jährige, was er mit der Mannschaft in dieser Saison noch vorhat: „Ich will, dass sie nicht nur einstudierte Spielzüge abliefert, auf die sich der Gegner leicht einstellen kann. Wir wollen dahin kommen, dass wir frei und instinktiv Handball spielen. Bis wir das können, ist es aber ein Prozess. Deshalb müssen wir noch ein wenig Geduld haben.“ Außerdem forderte Dolic: „Wir haben einige Spieler, die statt ins Eins-gegen-Eins zu gehen lieber abspielen. Ich möchte diese Spieler dazu bringen, dass sie einen Schritt nach vorne machen. Sie müssen bei uns nicht nur Passgeber sein, sie können sich ruhig selbst mehr trauen.“

Das nächste Spiel bestreitet die HSG Völklingen am Sonntag, 29. September, um 18 Uhr in der Hermann-Neuberger-Halle gegen den punktgleichen TV Offenbach.

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