Hector ist auf dem besten Weg, sich beim 1. FC Köln zu etablieren

Auersmacher. Samstag, 20 Uhr im "Bunker", einem Raum für Jugendliche in Auersmacher. Der niederländische Weltklasse-Stürmer Robin van Persie hat den Ball. Von der Seite kommt Holger Badstuber, Verteidiger des FC Bayern München, angerauscht und mäht van Persie brutal um. "Foul, Foul", ruft Jonas Hector. "Das war gar nix", erwidert Matthias Stoll

Auersmacher. Samstag, 20 Uhr im "Bunker", einem Raum für Jugendliche in Auersmacher. Der niederländische Weltklasse-Stürmer Robin van Persie hat den Ball. Von der Seite kommt Holger Badstuber, Verteidiger des FC Bayern München, angerauscht und mäht van Persie brutal um. "Foul, Foul", ruft Jonas Hector. "Das war gar nix", erwidert Matthias Stoll.

Die beiden sitzen konzentriert vor einer Spielekonsole und zocken das Fußballspiel Fifa 2012. Hector spielt mit dem englischen Club Arsenal London, sein Kumpel Stoll mit dem FC Bayern München. "Ich bin froh, wenn ich die Zeit finde, an freien Wochenenden nach Hause zu kommen und mich mit meinen Freunden zu treffen. Das fehlt mir in Köln schon etwas", sagt Jonas Hector, der vor dieser Saison einen Profivertrag beim Zweitligisten 1. FC Köln unterschrieben hat. In den vergangenen drei Pflichtspielen spielte der 22-Jährige jeweils über 90 Minuten. Ist das schon der Stammplatz? "Nein, noch lange nicht. Ich bin froh, dass unser Trainer trotz der starken Konkurrenz auf mich zählt. Doch ich möchte mich noch weiter verbessern und Akzente setzen", erzählt Hector.

Vor drei Jahren wechselte der Auersmacher Bub von seinem Heimatverein SV Auersmacher, damals Oberliga Südwest, zur zweiten Mannschaft des 1. FC Köln in die Regionalliga Süd. Nach zwei "Lehrjahren" ist ihm nun der Sprung in den Profifußball gelungen. "Das Spiel ist körperbetonter, schneller und die Beherrschung der Taktik ist ganz entscheidend. Ich habe schon wahnsinnig viel gelernt", erklärt Jonas Hector, der vor vier Wochen Van Persie in einem Freundschaftsspiel höchstpersönlich beackerte. Beim Abschiedsspiel von Lukas Podolski war Arsenal London zu Gast in Köln.

Hector spielte zunächst gegen Poldi, nach dessen Auswechslung gegen van Persie. "Das war aufregend. Die beiden habe ich von ein paar Monaten noch bei der EM im Fernsehen gesehen und dann spielst du plötzlich gegen die. Aber im Spiel selber denkt man daran nicht, dann sind es einfach nur Gegner", erklärt Hector.

Bundesliga-Absteiger Köln steht nach schwachem Ligastart derzeit auf dem vorletzten Platz. "Ich bin mir sicher, dass das nur eine Momentaufnahme ist. Wir verkaufen uns unter Wert. Der Ball will zur Zeit einfach nicht ins Tor. Aber das wird kommen", sagt Hector.

Am kommenden Montag, 20.15 Uhr, empfängt der 1. FC Köln den FC St. Pauli. Gut möglich, dass Hector dann wieder das Vertrauen von Trainer Holger Stanislawski geschenkt bekommt. Bis dahin wird in Auersmacher noch auf der Konsole gezockt. Mit van Persie gegen Badstuber - und mit dem noch etwas ungewöhnlichen Gedanken, bei der nächsten Ausgabe des Spiels Fifa 2013 selbst ein Teil des Spiels zu sein. "Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Bin mal auf mich gespannt", sagt Hector mit einem Lachen. "Ich habe schon wahnsinnig viel gelernt."

Jonas Hector über seinen Sprung in den Profi-Fußball

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