Marina muss Müller oder Fernandez weichen

Saarbrücken. Enver Marina ist raus. Beim Fußball-Drittliga-Spiel des 1. FC Saarbrücken gegen RW Erfurt (Samstag, 14 Uhr, Ludwigspark-Stadion) wird ein anderer das FCS-Tor hüten. "Auch Torleute unterliegen dem Konkurrenzkampf", sagt FCS-Trainer Jürgen Luginger, "Enver wollte vielleicht zuviel. Darum war es an der Zeit, ihm den Druck zu nehmen

Saarbrücken. Enver Marina ist raus. Beim Fußball-Drittliga-Spiel des 1. FC Saarbrücken gegen RW Erfurt (Samstag, 14 Uhr, Ludwigspark-Stadion) wird ein anderer das FCS-Tor hüten. "Auch Torleute unterliegen dem Konkurrenzkampf", sagt FCS-Trainer Jürgen Luginger, "Enver wollte vielleicht zuviel. Darum war es an der Zeit, ihm den Druck zu nehmen."Schon vor der 0:3-Niederlage beim Karlsruher SC hatte Marina gesagt: "Natürlich beschäftigt mich, was geredet, geschrieben oder gesendet wird." Sein Fehlgriff vor dem 0:1 brachte die Mannschaft in Karlsruhe auf die Verliererstraße - und seinem Trainer die Wechselentscheidung näher. Beim 7:0-Testspiel-Erfolg beim SSV Überherrn vergangenen Donnerstag stand Marina nicht im Aufgebot, erfuhr von den Fans am Rande neben Kritik aber auch viel Aufmunterung und Zuspruch. Der Wechsel kann auch als Schutz für den Spieler angesehen werden. "Seine Fehler wurden zuletzt immer ganz brutal bestraft. Jetzt hat er Gelegenheit, durchzuatmen", sagt Luginger und lässt offen, wer Marinas Platz einnimmt: "Ich werde es am Freitag den Spielern mitteilen, damit sie sich vernünftig vorbereiten."

Die Kandidaten sind Michael Müller und Benedikt Fernandez. Müller kennt das Gefühl, für Marina im Tor zu stehen. Vor drei Jahren, in der Regionalliga, vertrat der heute 24-Jährige den damals verletzten Kosovo-Albaner, zeigte starke Leistungen und wurde von Saarbrückens Ex-Trainer Dieter Ferner trotzdem wieder auf die Bank gesetzt. "Das war eine andere Situation, eine andere Mannschaft und ein anderer Trainer", sagt Müller, "ich bin da gestärkt herausgekommen." Müller hat seinen Fußbruch auskuriert, trainiert seit Wochen voll mit und stellt klar: "Wenn der Trainer mich ins Tor stellt, bin ich bereit."

Das gilt auch für Fernandez, der vier Jahre älter ist und Bundesliga-Erfahrung aufweist. Auch er weiß, wie es sich anfühlt, eine Nummer Eins zu ersetzen. "In Leverkusen bin ich für René Adler reingekommen, als der verletzt war", erzählt Fernandez, der im Sommer eben wegen Müllers Fußbruch kurzfristig verpflichtet wurde. "Ich habe seither fast alle Trainingseinheiten mitgemacht. Ich hoffe, dass ich meine Chance bekommen werde."

Torwarttrainer Heinz Böhmann lobt beide. "Michi hat alle Voraussetzungen. Er spielt gut mit, hat eine enorme Präsenz. Bene ist ein super Typ und absoluter Profi. Er ist ein positiver Mensch, der in der Mannschaft auch Dinge anspricht, die gesagt werden müssen. Beide geben klare Anweisungen, sind reaktionsschnell und stark im Eins gegen Eins." Die Neubesetzung im Tor wird wohl eine mittelfristige Lösung sein. "Den Torwart wechselst du nicht alle zwei Wochen", sagt Luginger.

Gestern absolvierte Manuel Stiefler einige Pass-Übungen. "Ich habe noch Schmerzen beim Laufen", sagt Stiefler, der sich in der Vorbereitung den Fuß gebrochen hatte, "aber es geht von Tag zu Tag besser."

Foto: Schlichter

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