Fußball Dank Gösweiner trauert Koffi keiner nach

Elversberg · Der Neuzugang von der TSG Hoffenheim ersetzt bei der SV Elversberg den nach Mannheim abgewanderten Liga-Torschützenkönig.

 Thomas Gösweiner (links) und Trainer Horst Steffen klatschen ab. Der Stürmer, der von der TSG Hoffenheim kam, scheint in das offensive Konzept der SV Elversberg perfekt reinzupassen.

Thomas Gösweiner (links) und Trainer Horst Steffen klatschen ab. Der Stürmer, der von der TSG Hoffenheim kam, scheint in das offensive Konzept der SV Elversberg perfekt reinzupassen.

Foto: Andreas Schlichter

Mit Kisten aller Art kennt sich Thomas Gösweiner bestens aus. Unzählige Umzugskisten stapeln sich zurzeit in der neuen Wohnung des Österreichers in Saarbrücken. In kleinen Kisten ist noch der Wohnzimmerschrank verpackt. „Den müssen wir noch aufbauen. Der Schlafzimmerschrank steht schon“, sagt Gösweiner.

Der 24-Jährige ist der neue Topstürmer des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg. Mit seiner Freundin Elena wohnt er seit einer Woche mitten in der Bahnhofstraße. Tausende Menschen rennen täglich an seiner Haustür vorbei. Sein Auto muss der Torjäger ein paar hundert Meter entfernt parken. Aber: „Wir lieben das Leben im Stadtzentrum. Wir sind beide aus Wien, und ich kenne das nicht anders. Hier in der Stadt ist immer etwas los. Und man kommt zu Fuß überall hin“, sagt Gösweiner und schwärmt von dem schönen Ausblick über Saarbrücken aus seiner Wohnung im fünften Stock und der Ruhe, die man in dieser Höhe trotz Bahnhofstraße hat.

Ein Leben auf dem Land oder in Frankreich in unmittelbarer Nähe zum Trainingszentrum der SV Elversberg in Großblittersdorf käme für den 1, 92 Meter großen Stürmer nicht in Frage. Er mag die Stadt, auch wenn der Umzugsstress mit den ganzen Kisten zurzeit etwas nervt. Seine Lieblingskiste ist ohnehin das generische Tor. In vier Testspielen, in denen Gösweiner in der aktuellen Vorbereitung auf dem Platz stand, hat er acht Tore erzielt.

Nach nur fünf Wochen Vorbereitung trauern die Fans dem Torschützenkönig der vergangenen Saison, Kevin Koffi (zum SV Waldhof Mannheim gewechselt), nicht mehr nach. Gösweiner hat sich bereits in die Herzen der Anhänger geballert. „Ich wusste schon vor dem Wechsel, welch extrem gute Offensive die SVE hat. In dieser Mannschaft als Stürmer zu spielen, ist wahnsinnig interessant. Wir können in dieser Saison was richtig Geiles machen“, sagt Gösweiner.

Im Sommer vor zwei Jahren hatte der damals 22-Jährige schon mal „was Geiles“ gemacht. „Mir hat Fußball in Österreich einfach gereicht. Ich wollte was anderes sehen. Also habe ich meine Tasche gepackt und bin einfach nach Deutschland und habe bei Probetrainings vorgespielt“, erklärt der 24-Jährige.

Wormatia Worms hatte sich den Stürmer zuerst geangelt. Nach nur einem halben Jahr meldete die TSG Hoffenheim Interesse an. Auch SVE-Sportdirektor Ole Book hatte den Österreicher auf dem Zettel. In diesem Sommer wollte die SVE unbedingt zuschlagen, doch Gösweiner hatte in Hoffenheim noch einen laufenden Vertrag. „Das war am Anfang schwierig. Doch ich habe klar gesagt, dass ich nach Elversberg möchte. Die Vereine haben sich geeinigt. Wie genau, weiß ich nicht“, berichtet der Stürmer, der für Österreich auch Tore in den U-Nationalmannschaften erzielte.

„Ich hatte bislang noch nicht das Glück, dass ich so viele Tore erzielen konnte, um mich für höhere Ligen zu empfehlen. Vielleicht gelingt mir dieser Schritt ja in Elversberg oder mit Elversberg. Aufsteigen wollen wir alle, und die Chancen stehen gut“, sagt der Torjäger, der für Worms und Hoffenheim in 57 Regionalliga-Spielen 21 Treffer erzielte. Eine ordentliche Quote, zumal seine bisherigen Clubs eher im hinteren Tabellendrittel angesiedelt waren. Jetzt stürmt Gösweiner zum ersten Mal für ein Spitzenteam der Liga. Da kann er nun ab Samstag (14 Uhr Heimspiel gegen den FC Gießen) zeigen, was er draufhat.

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