Gensungen ist heiß auf Rache

Merzig. Beim letzten Duell in der Thielspark-Halle spuckten die Handballfreunde Untere Saar der HSG Gensungen/Felsberg kräftig in die Meisterschafts-Suppe. Der 30:29-Sieg des Außenseiters gegen den damaligen Regionalliga-Spitzenreiter war die Sensation der Saison 2008/2009. Für die HG Saarlouis bedeutete er die Rückkehr in den Aufstiegskampf

Merzig. Beim letzten Duell in der Thielspark-Halle spuckten die Handballfreunde Untere Saar der HSG Gensungen/Felsberg kräftig in die Meisterschafts-Suppe. Der 30:29-Sieg des Außenseiters gegen den damaligen Regionalliga-Spitzenreiter war die Sensation der Saison 2008/2009. Für die HG Saarlouis bedeutete er die Rückkehr in den Aufstiegskampf.

Eine Wiederholung des Kunststücks dürfte den Handballfreunden am Samstag, 19.30 Uhr, Thielspark-Halle, nur schwer gelingen, auch wenn Berthold Kreuser Handball-Wunder prinzipiell nie ausschließt. "Die Lage ist anders. Wir spielen aber zu Hause, und hier haben wir schon für Überraschungen gesorgt", sagt der HF-Trainer und denkt an den "Jahrhundert-Sieg" im März. Damals lag sein Team gegen Gensungen zur Pause bereits hoffnungslos mit 11:17 hinten. Dank einer Leistungs-Explosion kämpften sich die Wölfe aber Tor um Tor heran und verpassten den verdutzten Hessen nach großem Kampf eine ihrer schmerzhaftesten Niederlagen.

Diesen Kampfgeist habe seine Mannschaft nicht verloren, betont Kreuser. Die Einstellung seiner Spieler sei auch in dieser Saison vorbildlich. Gebeutelt von vielen Verletzungen reiche die Kraft aber nicht für sechzig Minuten, klagt er. Und die Spiel-Analysen bestätigen dies. Würde ein Handballspiel nach dreißig Minuten enden, so läge der Tabellenvorletzte aktuell im oberen Drittel. In fünf Spielen führte Merzig zur Pause, zwei Mal stand es Remis und nur zwei Mal lagen die Nordsaarländer knapp hinten. Kreuser: "Geärgert hat mich nur die hohe Niederlage in Mundenheim. Alle anderen Spiele hätten wir auch gewinnen können."

Spielerisch war Merzig fast immer ebenbürtig. Das Problem: Nach dem Ausfall von Steffen Kellendonk (Bruch des Mittelfußes) und Andy Dörr (Bandscheibenvorfall) fehlen Kreuser im rechten Rückraum die Alternativen. Gegen Gensungen ist die Lage unverändert schlecht. Die Handballfreunde werden also versuchen, die Ausfälle zu kompensieren. Doch dafür müssen die Leistungsträger durchspielen und möglichst 150 Prozent Leistung bringen. "Das geht natürlich nicht", seufzt Kreuser.

Seine Sorgen dürften die Gäste aus dem 400 Kilometer entfernten Gensungen kaum interessieren. Im Gegenteil. Der Titelanwärter könnte von der Misere profitieren und sich mit einem hohen Sieg für die Schmach aus der Vorsaison gebührend revanchieren. Keine schöne Vorstellung für die Fans der Handballfreunde, denen wohl nur die Hoffnung auf eine Duplizität der Ereignisse bleibt. Mit dem Sieg gegen Gensungen warf sich ihr Team damals aus der Abstiegszone. Der Überraschungscoup motivierte ungemein. "Eine Wiederholung in unserer Lage ist schwer", sagt Kreuser und hofft heute wie damals auf die kleine Außenseiterchance. "Eine Wiederholung in unserer Lage ist schwer."

HF-Trainer

Berthold Kreuser zu den Erfolgsaussichten gegen Gensungen

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