Saarderby in der Regionalliga FCS nimmt die Favoritenrolle an

Saarbrücken · Regionalliga-Spitzenreiter Saarbrücken spielt ohne Neuzugang Fanol Perdedaj gegen die SV Elversberg.

 FCS-Trainer Dirk Lottner sieht seine Mannschaft für das Duell mit der SVE gut vorbereitet.

FCS-Trainer Dirk Lottner sieht seine Mannschaft für das Duell mit der SVE gut vorbereitet.

Foto: Andreas Schlichter

(cor) Dirk Lottner und Karsten Neitzel vereint, dass sie zwei sehr nette Vertreter der Spezies Fußballtrainer sind. Doch vor dem Restrundenstart der Fußball-Regionalliga sind die Rollen der beiden Fußballtrainer Dirk Lottner (1. FC Saarbrücken) und Karsten Neitzel (SV Elversberg) klar verteilt: Während Lottner mit dem FCS der Meistertitel und die Teilnahme an den Aufstiegsspielen kaum mehr zu nehmen scheint, ist Neitzel mit seiner SVE eher der „Jäger des verlorenen Schatzes“. Der Druck des Gewinnen-Müssens liegt beim Spiel am Samstag um 14 Uhr im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion auf Seiten der Gäste.

Die klare Favoritenrolle nimmt man in Saarbrücken entgegen der üblichen Praktik vor solchen Spielen widerspruchslos an. „Für mich spielt es keine Rolle, ob wir in diese Rolle gedrückt werden oder nicht, weil es an unserer Ausrichtung ja nichts ändert. Wir versuchen unser Spiel durchzudrücken“, sagt Lottner: „Wenn du mit 16 Punkten Vorsprung auf den Gegner in ein Spiel gehst, kannst du schwerlich der Außenseiter sein.“

Außen vor wird am Samstag Innenverteidiger Steven Zellner sein, der mit muskulären Problemen in den letzten beiden Wochen nicht richtig trainieren konnte. „Wir werden kein Risiko eingehen“, sagt Lottner, der auch noch auf Neuzugang Fanol Perdedaj verzichten wird: „Er muss sich noch etwas an die Mannschaft gewöhnen.“ Der zweite Neue, Stürmer Sebastian Jacob, wird dagegen sicher zum 18-köpfigen Aufgebot gehören. Ein Fingerzeig auch an das bislang unantastbare Sturmduo Patrick Schmidt/Kevin Behrens. „Keiner hat einen Freibrief. Wir haben die große Breite im Kader weiter verbreitert“, sagt Lottner.

Für viele Fans der Blau-Schwarzen ist der Vergleich der beiden derzeit besten saarländischen Fußball-Mannschaften kein echtes Derby. Die Vorfreude auf die Rest­runde ist da, doch sie wird überschattet von der offenen Stadionfrage. Wo der FCS im Falle eines Aufstieges spielt, ist noch immer nicht beantwortet. Dass Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig am Mittwoch bei der Blau-Schwarzen-Nacht des FCS im Alexander-Kunz-Theatre zu Gast war, darf man dabei wohl kaum als Signal verstehen. FCS-Sportdirektor Marcus Mann rechnet mit etwa 4000 Zuschauern in Völklingen.

„Wir sind einfach heiß darauf, dass es endlich wieder losgeht“, sagt Mittelfeldspieler Marco Holz, der bislang eine ganz starke Saison spielt: „Wir bereiten uns auf Elversberg genauso intensiv vor, wie auf Offenbach, Freiburg II oder Völklingen.“ Trainer Lottner hat nichts dem Zufall überlassen. „Wir haben Elversbergs Testspiele beobachten lassen und haben auch aktuelles Videomaterial. Die SVE hat sicher Ambitionen, noch einmal da vorne reinzurutschen. Aber wir müssen da sicher nicht in Erfurcht erstarren“, sagt Lottner.

Und Marco Holz ist ganz besonders motiviert. Der Vize-Kapitän hat mit dem FCS noch kein Liga-Spiel gegen die SVE für sich entscheiden können: „Wir sind besser als Elversberg. Es ist an der Zeit, dass wir gewinnen.“ Eine klare Ansage, dass es kein Freundschaftsspiel sein wird.

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