Fußball-Saarlandpokal FC Homburg taktiert vor „Saar-Clásico“

Homburg · Der Regionalliga-Aufsteiger sieht sich vor dem Saarlandpokal-Achtelfinale auf Augenhöhe mit dem 1. FC Saarbrücken.

 Im Hinspiel in der Regionalliga Südwest jubelten Christoph Theisen (links) und seine Homburger Kollegen. Sie besiegten den FCS mit 2:1.

Im Hinspiel in der Regionalliga Südwest jubelten Christoph Theisen (links) und seine Homburger Kollegen. Sie besiegten den FCS mit 2:1.

Foto: Andreas Schlichter

„Und täglich grüßt das Murmeltier“, sagt Jürgen Luginger. In der Tat: An diesem Samstag um 14.15 Uhr trifft der FC Homburg im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion zum dritten Mal in Folge im Saarlandpokal auf den 1. FC Saarbrücken. FCH-Trainer Luginger findet es zwar „ein bisschen schade“, dass es schon im Achtelfinale zum Duell der saarländischen Dauerrivalen kommt. Er weiß aber auch, dass es für den FCH angesichts der jüngsten Formkurven schlechtere Termine für das „große“ Saarderby und in den Augen vieler auch vorgezogene Finale gäbe.

Während der FCS bei seinen Pokalsiegen gegen den FCH in den letzten beiden Spielzeiten (3:1 und 2:1) deutlich höher als die Homburger eingeschätzt werden musste, begegnen sich die Kontrahenten in dieser Saison auf Augenhöhe. „In der Liga liegen wir eng beieinander. Von daher denke ich, dass es ein sehr offenes Spiel wird“, prophezeit Luginger. Die Saarbrücker, die im letzten Spiel bei Hessen Dreieich (1:1) einmal mehr Federn lassen mussten, stehen auf Platz vier der Tabelle. Der FCH rangiert mit zwei Punkten weniger einen Platz dahinter, wusste beim jüngsten 2:1-Erfolg im heimischen Waldstadion gegen Kickers Offenbach aber voll zu überzeugen.

Dazu kommt, dass die Saarpfälzer in dieser Saison im direkten Duell mit dem amtierenden Regionalliga-Meister mit 1:0 vorne liegen. Ein gewisser Genuss ist dem ehemaligen FCS-Trainer Luginger durchaus anzumerken, wenn er bei der Einschätzung des Gegners auf das erste Derby in der Regionalliga Südwest in dieser Saison anspielt. „Sie werden uns nicht unterschätzen, da bin ich mir sicher. Und sie werden auf Wiedergutmachung brennen“, sagt der 50-Jährige mit Bezug auf den 2:1-Heimsieg der Grün-Weißen gegen die Blau-Schwarzen Ende September.

Trotzdem schiebt Luginger die Favoritenrolle geschickt dem Meisterschaftsfavoriten und damit auch Pokalfavoriten zu: „Wir können selbstbewusst auftreten, erst recht nach dem Spiel gegen Offenbach. Und wir spielen auswärts bei einem Top-Kandidaten. Von daher können wir befreit aufspielen.“

Interessant wird sein, für welche taktische Aufstellung sich Luginger vor allem in der Defensive entscheiden wird. In Abwesenheit des gelbgesperrten Alexander Hahn spielte Kevin Maek an der Seite von Jan Eichmann gegen Offenbach in der Innenverteidigung. Maek, der seit seinem Wechsel von Elversberg nach Homburg lange mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, präsentierte sich defensiv sicher und bei Offensivstandards gefährlich und spielte erstmals in dieser Saison 90 Minuten durch. Dass Abwehrchef Hahn, der bis zu seiner Sperre alle Ligaspiele über die volle Distanz absolviert hatte, am Samstag aber außen vor bleibt, erscheint unwahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund denkt Luginger unter anderem auch über eine taktische Umstellung nach. „Es gibt mehrere Möglichkeiten. Wir haben auch schon mit Dreierkette gespielt“, sagt der Trainer auf die Frage, ob Top-Neuzugang Maek auch am Samstag in der Startelf stehen wird.

Dadurch könnte Homburg mit einem zusätzlichen Mann im Mittelfeld den offensivstarken Saarbrückern schon beim Spielaufbau das Leben schwer machen. Da Daniel di Gregorio am vergangenen Mittwoch am Knie operiert wurde und bis Saisonende ausfallen wird, ist auch vorstellbar, dass Maek an der Seite von Kapitän Christian Telch im defensiven Mittelfeld eine defensivstarke Doppel-Sechs bilden wird.

Wie auch immer die Taktik aussehen wird – Luginger kann sich im Pokal-Derby auf jeden Fall darauf verlassen, dass die Motivation bei seinen Jungs stimmen wird. „Es ist noch mal was anderes, wenn es ein K.o.-Spiel ist, in dem es 90 Minuten nur um Gewinnen oder Verlieren geht. Dementsprechend erwarte ich wieder ein atmosphärisch tolles und spannendes Spiel“, freut sich Offensivmann Christopher Theisen auf die Neuauflage des saarländischen „Clásico“.

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