Eugen Spiridonov kennt keine Angst

Saarbrücken. "Ich habe vor niemandem Angst - auch nicht vor Fabian Hambüchen", sagt Eugen Spiridonov und lacht. Heute wird er 27 Jahre alt. Dass der erfolgreichste Turner der TG Saar seinen Geburtstag nicht mit der deutschen Mannschaft bei der Europameisterschaft ab heute bis zum 5

 Eugen Spiridonov ist bei der TG Saar die Allzweckwaffe und wird in der kommenden Bundesliga-Saison wohl an allen sechs Geräten an den Start gehen. Fotos: dpa, Lorenz (3)

Eugen Spiridonov ist bei der TG Saar die Allzweckwaffe und wird in der kommenden Bundesliga-Saison wohl an allen sechs Geräten an den Start gehen. Fotos: dpa, Lorenz (3)

Saarbrücken. "Ich habe vor niemandem Angst - auch nicht vor Fabian Hambüchen", sagt Eugen Spiridonov und lacht. Heute wird er 27 Jahre alt. Dass der erfolgreichste Turner der TG Saar seinen Geburtstag nicht mit der deutschen Mannschaft bei der Europameisterschaft ab heute bis zum 5. April in Mailand verbringt, liegt daran, dass er 2009 zunächst mal sein Berufsleben auf sichere Füße stellen will. Auch auf die Weltmeisterschaft im Oktober in London verzichtet Spiridonov deshalb. Als Sportlehrer mit einer vollen Stelle an der Johannes-Schule in Rohrbach bleibt für Turnen momentan nicht mehr genügend Zeit. "Deshalb verzichte ich in diesem Jahr auf alle internationalen Wettkämpfe", erzählt Eugen Spiridonov bei seinem Besuch in der SZ-Sportredaktion. Seinen Trainer Viktor Schweizer und den TG-Vorsitzenden Paul Rupp hat er mitgebracht, um über die bevorstehende Saison in der Turn-Bundesliga zu erzählen. Die beginnt am 18. April mit dem Kampf in Wetzgau.

Am 25. April trifft Eugen Spiridonov dann auf seinen Kumpel Fabian Hambüchen, wenn der Turn-Star mit dem deutschen Meister MTV Straubenhardt in die Kreissporthalle nach Dillingen kommt. Dort gibt es dann auch ein Wiedersehen mit dem dreimaligen Olympia-Sieger für Russland, Sergej Charkov, der in den 90er Jahren der Top-Turner bei der TG Saar war und beim Meister auch mit 39 noch unentbehrlich ist.

"Schon in diesem Kampf wird sich zeigen, ob wir in der Lage sind, um den Titel mitzuturnen", macht der TG-Vorsitzende Paul Rupp deutlich, "dass wir mit großen Hoffnungen in die Saison starten". Und auch Trainer Viktor Schweizer gibt sich sehr selbstbewusst: "Wir sind sehr ausgeglichen besetzt und haben diesmal wesentlich bessere Alternativen bei der Aufstellung", sagt der Kasache, der seit 1993 für den Saarländischen Turnerbund arbeitet.

Eine dieser Alternativen heißt Stepan Gorbatchev, ebenfalls aus Kasachstan. Der war in der vergangenen Saison nachverpflichtet worden, als sich Anton Fokin, der Usbeke in Diensten der TG Saar, gleich beim ersten Bundesliga-Kampf das Kreuzband gerissen hatte. "Gorbatchev hat uns überzeugt, deshalb haben wir ihn auch als zweiten Ausländer gemeldet", sagt Paul Rupp. Dies auch deshalb, "weil Anton Fokin noch nicht den kompletten Sechskampf turnen kann", fügt Viktor Schweizer hinzu. "Mit den Beiden sind wir auf jeden Fall schwerer auszurechnen, außerdem können wir die Last auf mehrere Schultern verteilen", ergänzt Rupp, der froh ist, mit Waldemar Eichorn, Maximilian Rupp, Ivan Bykov, Philipp Matzke und Thorsten Michels "zuverlässige Punkte-Lieferanten" aufbieten zu können. Auch Eugen Spiridonov teilt den Optimismus. "Das Erreichen der Finalkämpfe", umreißt er das Ziel für die kommende Saison. Rupp ist noch optimistischer: "Mindestens Platz drei muss drin sein." Der besonnene Viktor Schweizer schränkt ein: "Aber nur, wenn alle gesund und verletzungsfrei bleiben."

Neben Straubenhardt sind Cottbus, Stuttgart und Hannover die Hauptkonkurrenten im Kampf um die Finalrunde. Bei der TG Saar wird viel davon abhängen, wie Frontmann Spiridonov die Belastung wegsteckt, denn er muss jeweils an allen Geräten ran. Doch mit diesen besonderen Erwartungen wird das Geburtstagskind fertig. Denn wie gesagt: "Angst habe ich vor keinem. Ich freue mich auf die Herausforderung."

 Eugen Spiridonov

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 ViktorSchweizer

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 Paul Rupp

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