Elversbergs Deville ist der neue Luxemburger Fußball-Held

Elversberg. "Das war alles unglaublich. Plötzlich standen zehn Journalisten mit ihren Zetteln vor mir und mehrere Kameras waren auf mich gerichtet. Fernseh-Interviews musste ich auch geben", beschreibt Maurice Deville den späten Abend am vergangenen Mittwoch

Elversberg. "Das war alles unglaublich. Plötzlich standen zehn Journalisten mit ihren Zetteln vor mir und mehrere Kameras waren auf mich gerichtet. Fernseh-Interviews musste ich auch geben", beschreibt Maurice Deville den späten Abend am vergangenen Mittwoch. Der 19-jährige Stürmer des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg wurde für sein Heimatland Luxemburg zum spielentscheidenden Akteur beim 2:1-Sieg im Testspiel gegen Mazedonien, einem der größten Erfolge in den vergangenen Jahren für Luxemburg.Zur Halbzeit war Deville eingewechselt worden. Mazedonien führte mit 1:0 nach einem Tor von Ferhan Hasani (25. Minute) vom Bundesligisten VfL Wolfsburg. Dann kam der Auftritt des Elversbergers. Mit einem Flachschuss aus 20 Metern traf Deville zum 1:1 genau ins untere Toreck (55.). In der Nachspielzeit warf Mazedonien alles nach vorne - und Luxemburg konterte. Deville lief allein auf das Tor der Gäste zu und schob die Kugel eiskalt zum 2:1-Sieg in die Maschen. "Das war ein unbeschreibliches Gefühl. So etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte der 19-Jährige, der nach der Partie mit seinen Mannschaftskameraden den Sieg feierte.

Gestern stand der Sohn des ehemaligen Profis des 1. FC Saarbrücken, Franck Deville, schon wieder mit der SV Elversberg auf dem Trainingsplatz. "Ich bin nachts noch nach Quierschied gefahren, wo ich wohne. Ich wollte unbedingt beim Training dabei sein", sagt der Torjäger, der seine Ziele klar formuliert: "Ich will in höheren Ligen spielen. Ich lebe für den Fußball und trainiere auch außerhalb der Trainingseinheiten der SVE noch."

Im Sommer 2011 war Deville von der A-Jugend des Zweitligisten Alemannia Aachen zur SV Elversberg gewechselt. Er hat bislang in 14 Spielen drei Tore erzielt. Heute empfängt die SVE um 19 Uhr Bayer Leverkusen II im Waldstadion an der Kaiserlinde. Deville, der bei der SVE einen bis Juni 2013 geltenden Vertrag hat, wird wohl wieder als einzige Spitze auflaufen. "Ich hoffe, wir gewinnen endlich. Wir haben eine richtig gute Mannschaft und spielen solide. Aber irgendwie soll es zur Zeit nicht sein. Vielleicht klappt es gegen Leverkusen", sagt Deville, der Mazedonien stärker einschätzt als die Gegner in der Regionalliga. "Bei Mazedonien spielen Spieler wie Goran Pandev vom SSC Neapel. Und die hatten noch weitere Champions-League- und Europa-League-Spieler auf dem Platz. Das war schon was anderes", sagt Deville, der bei der SVE anders als in der Nationalelf auf seinen ersten Doppelpack wartet. Vielleicht gegen Bayer II? "Das würde ich sofort unterschreiben. Aber wenn wir gewinnen und ich kein Tor schieße, wäre das genauso toll", sagt der neue Luxemburger Fußball-Held einen Tag nach seinem größten Erfolg. Jedenfalls kann SVE-Trainer Jens Kiefer gegen Leverkusen II aus dem Vollen schöpfen. Erstmals in dieser Saison gibt es keine Verletzten. leh

Foto: Schlichter

"Das war ein unbeschreib-

liches Gefühl."

Maurice Deville nach dem Sieg mit Luxemburg gegen Mazedonien

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