Ein wetterfestes Jubiläum

Saarbrücken · Zum Saisonfinale und zum Jubiläums-Renntag war die Güdinger Rennbahn aufgrund des Regens aufgeweicht und tief. Trotzdem war sie „schnell genug und gut zu reiten“, sagt Silke Brüggemann, die zwei Rennen gewann.

 Svetla Mihaleva setzt sich hier auf „Kitaneso“ durch und gewinnt das Hauptrennen des Jubiläums-Renntags. Foto: Dirk Guldner

Svetla Mihaleva setzt sich hier auf „Kitaneso“ durch und gewinnt das Hauptrennen des Jubiläums-Renntags. Foto: Dirk Guldner

Foto: Dirk Guldner

Und es regnete dann doch. Dabei hatte zu Beginn des vierten Renntags auf der Güdinger Pferderennbahn alles nach einem schönen Herbstsonntag ausgesehen. Jubiläumswetter zum 200. Renntag: Ein bisschen Wind, ein bisschen Sonne, viele Farben - bis nach dem fünften Rennen der Regen einsetzte. Irgendwie hätte ein anderes Wetter aber auch nicht zu den bisherigen Renntagen dieses Jahres gepasst. "Das ist ja im Grunde das erste Mal vernünftiges Wetter", sagte Werner Schmeer, Vorsitzender Pferderennsport beim Rennclub Saarbrücken - allerdings bevor der Regen einsetzte. "Erst die Kälte an Ostern, diese große Hitze im Juni und zuletzt der verregnete Renntag im August", meinte Schmeer.

Davon war man gestern weit entfernt, doch der Regen hatte die Bahn im Vorfeld des Jubiläums ordentlich aufgeweicht. Wieder zeigte sich, dass die Renovierung der Bahn ein nicht nur notwendiger, sondern vor allem richtiger Schritt war. "Sonst hätten wir in diesem Jahr nicht nur einen Renntag absagen müssen", war sich Schmeer sicher. So war die Bahn zwar tief, "aber trotzdem noch schnell genug", sagte Amateurreiterin Silke Brüggemann, "auf jeden Fall noch gut zu reiten". So gut, dass sie nicht nur das zweite Rennen, sondern auch das fünfte Rennen für sich entscheiden konnte. Ein "Kistenrennen", bei dem sie kurzfristig für den erkrankten Fabian Xaver Weißmeier einsprang.

"Gestern, auf der Heimreise von Magdeburg habe ich erfahren, dass ich noch ein weiteres Rennen reiten kann", sagte die Industriekauffrau. Die Pferderennen seien die spannende Abwechslung neben ihrem "langweiligen" Beruf. Ein erfolgreicher Zeitvertreib noch dazu. Doch ohne Fleiß kein Preis. Für dieses Rennen "mussten noch 600 Gramm runter, also musste ich auch noch auf den Crosstrainer", sagte sie lächelnd. Der dritte Sieg beim Jubiläumstag blieb ihr zwar verwehrt, aber mit Rang vier im siebten Rennen ritt sie zumindest ein drittes Mal ins Geld. Auch wenn es nicht das Hauptrennen des Renntags war.

Den mit 6500 Euro dotierten Preis der saarländischen Bauwirtschaft sicherte sich die Bulgarin Svetla Mihaleva. Sie konnte sich gleich bei ihrem ersten Auftritt auf der Güdinger Rennbahn in die Siegerlisten eintragen und überstrahlte die sprachlichen Hindernisse einfach mit einem herzlichen Lächeln. Doch so unbekannt die bulgarische Berufsrennreiterin in Saarbrücken auch ist - das Pferd, auf dem sie sich den Sieg sicherte, gehörte hier zumindest zum größeren Kreis der Favoriten. "Kitaneso" konnte bereits im August unter Maxim Pecheur ein Rennen gewinnen - unter ähnlich schwierigen Bedingungen und ähnlich tiefem Geläuf. Doch wie für Ross und Reiter stellen schwierige Wetterverhältnisse mittlerweile auch den Rennclub nicht mehr vor all zu große Probleme. Der Wettumsatz des letzten Renntags in der Saison lag mit über 46 000 Euro im Bereich der letzten Jahre. Insgesamt lag der Wettumsatz nach vier Renntagen in diesem Jahr bei etwa 275 000 Euro.

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