Die Weltstadt hat wieder zwei Derbys

Hamburg. Versteckt hinter dunklen Sonnenbrillen waren die Aufstiegs-Helden des FC St. Pauli gestern Morgen in Hamburg aus dem Flugzeug geklettert. Müde, aber dennoch gierig nach Jubel, Trubel, Heiterkeit. Nach achtjähriger Erstliga-Abstinenz möchte die Mannschaft die Rückkehr in den Kreis des deutschen Elite-Fußballs am liebsten nonstop feiern. Schließlich steht am 15

 Geile Meile: Mit einem Autokorso feiern die Fans des FC St. Pauli ihre Mannschaft auf der Hamburger Reeperbahn. Foto: dpa

Geile Meile: Mit einem Autokorso feiern die Fans des FC St. Pauli ihre Mannschaft auf der Hamburger Reeperbahn. Foto: dpa

Hamburg. Versteckt hinter dunklen Sonnenbrillen waren die Aufstiegs-Helden des FC St. Pauli gestern Morgen in Hamburg aus dem Flugzeug geklettert. Müde, aber dennoch gierig nach Jubel, Trubel, Heiterkeit. Nach achtjähriger Erstliga-Abstinenz möchte die Mannschaft die Rückkehr in den Kreis des deutschen Elite-Fußballs am liebsten nonstop feiern. Schließlich steht am 15. Mai auch noch die 100-Jahr-Feier des Vereins an. "Wir werden jetzt 14 Wochen lang feiern", kündigte Torjäger Marius Ebbers vollmundig an. Trainer Holger Stanislawski (Foto: dpa) rief zunächst zwei Party-Tage aus: "Montag und Dienstag wird gefeiert. Am Mittwoch ist wieder Fußball", sagte er. Hunderte Fans hatten ihn und seine Mannschaft am Flughafen mit Sprechchören in Empfang genommen. Mehr als 10 000 Sympathisanten machten auf dem Hamburger Kiez ein Fass auf. Die Reeperbahn musste für den Verkehr gesperrt werden.

Bevor Stanislawski nach dem entscheidenden 4:1 in Fürth "das eine oder andere Kaltgetränk" genoss, hatte er sich außerhalb des Fürther Stadions eine ruhige Ecke zur gedanklichen Einkehr gesucht. "Den Aufstieg widme ich meiner Mutter, die schon sehr lange krank ist", sagte der 40 Jahre alte Fußballlehrer.

Nahezu unter ging im Jubel eine betrübliche Nachricht: Torwart Mathias Hain hatte sich im Spiel bei einem Zusammenprall mit dem Fürther Stephan Fürstner eine Fraktur der Kieferhöhle und eine schwere Gehirnerschütterung zugezogen und muss sich nun einer Operation unterziehen. Dem 37 Jahre alten Schlussmann wird eine Mini-Platte zur Stabilisierung der Kieferhöhle eingesetzt. Der Heilungsprozess dauert rund sechs Wochen.

Die Spontan-Partys waren aber erst das Aufwärmprogramm. So richtig geht die Post am nächsten Sonntag nach dem Paderborn-Spiel ab. "Ich erwarte mindestens 100 000 von euch", rief Stanislawski den Fans zu. Seine Mannschaft erhielt auch noch Streicheleinheiten: "Ich bin einfach nur stolz auf die Jungs." Bei seiner ersten Trainerstation gelang ihm bereits der zweite Aufstieg. 2006 hatte Stanislawski den Regionalliga-Zwölften übernommen, ein halbes Jahr später zog er mit der Mannschaft in die 2. Bundesliga ein. Nun wird es wieder zwei Derbys in Hamburg geben. Das wird einer Weltstadt wie Hamburg gut tun", sagte Stanislawski. Präsident Corny Littmann versprach, dass "alle Heimspiele am Millerntor ausgetragen werden, auch das Derby gegen den HSV". Zu den ungeliebten Rothosen im Hamburger Volkspark wollen die St.-Pauli-Fans schon aus Prinzip nicht. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort