Der lange Weg zurück

Saarbrücken. "Leistungsträger kommt vom Wort Leistung, und das müssen am Samstag gegen Darmstadt 98 einige Spieler endlich mal zeigen", erklärt Jürgen Luginger. Der Geduldsfaden des Trainers des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken scheint kurz vorm Zerreißen. Das geht einem, den viele im Umfeld als großen Hoffnungsträger sehen, genauso: Manuel Stiefler

 Saarbrückens Manuel Stiefler (rechts) verließ den Platz in Klarenthal mit Krücken. Das war im Juni dieses Jahres. Erst jetzt ist sein Fußbbruch ausgeheilt. Foto: Schlichter

Saarbrückens Manuel Stiefler (rechts) verließ den Platz in Klarenthal mit Krücken. Das war im Juni dieses Jahres. Erst jetzt ist sein Fußbbruch ausgeheilt. Foto: Schlichter

Saarbrücken. "Leistungsträger kommt vom Wort Leistung, und das müssen am Samstag gegen Darmstadt 98 einige Spieler endlich mal zeigen", erklärt Jürgen Luginger. Der Geduldsfaden des Trainers des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken scheint kurz vorm Zerreißen. Das geht einem, den viele im Umfeld als großen Hoffnungsträger sehen, genauso: Manuel Stiefler. "Ich habe keine Lust mehr, nur zuzuschauen", sagt der 24-Jährige.Die Freude, auf dem Platz zu stehen, sprüht förmlich aus ihm heraus: Stiefler ballt die Faust. Gerade hat der Mittelfeldspieler wieder ein Tor geschossen - zwar nur im Training, aber er ist wieder da. Vier Monate nach seinem Knöchelbruch, den er sich im Testspiel beim SV Klarenthal am 17. Juni zugezogen hatte, steht der Ex-Nürnberger vor seiner Rückkehr in den Drittliga-Kader. "Die Bewegungsabläufe stimmen wieder, die Probleme beim Laufen und schnellen Drehungen sind soweit weg", sagt der Bayreuther.

Am Sonntag durfte der Mittelfeldmann immerhin eine halbe Stunde in der Oberliga-Mannschaft des FCS gegen den FK Pirmasens (1:2) mitwirken. "Es war super, hat tierisch Spaß gemacht, mit den Jungs zu kicken. Nur schade, dass wir verloren haben", sagt Stiefler, "für mich war es halt toll, dass ich auch noch ein Tor gemacht habe". Doch U23 ist nicht 3. Liga. Eine Binsenweisheit, die vor allem in Tempo und Zweikampfverhalten ihre Richtigkeit unter Beweis stellt. "Das Vertrauen in den Fuß wächst mit jeder Trainingseinheit", sagt der 24-jährige Rechtsfuß, "im Spiel ist man dann ohnehin so voller Adrenalin, dass man nicht mehr zurückzieht".

Gestern wurde Stiefler beim Zahnarzt ganz wörtlich auf den Nerv gefühlt, heute beim Abschlusstraining wird es FCS-Trainer Jürgen Luginger im übertragenen Sinn tun. "Ich warte noch die Eindrücke der letzten Einheiten ab. Manu hat erst ein paar Minuten in der 2. Mannschaft. Ich weiß nicht, ob das schon reicht", tritt Luginger auf die Erwartungsbremse.

Stieflers Rückkehr wird vor allem von den Fans sehnlichst erwartet. "Es ist natürlich schön zu wissen, dass die Leute eine hohe Meinung von einem haben und sich freuen, wenn man wieder da ist", sagt Stiefler, warnt aber gleichzeitig vor zu hohen Erwartungen. Der große Retter könne er sicher noch nicht sein. "Man kann doch nicht ernsthaft davon ausgehen, dass auf Anhieb alles klappt. Ich hoffe, dass die Erwartungshaltung am Samstag nicht zu hoch ist - für mich und für die Mannschaft." Denn Pfiffe nach dem ersten Fehlpass könnten die Truppe im Moment überhaupt nicht gebrauchen, sagt Stiefler. Darum appelliert der Hoffnungsträger an die die Fans: "Wir brauchen jede Unterstützung, die wir kriegen können." Und natürlich jeden Leistungsträger, der diesen Namen auch verdient.

saarbruecker-zeitung.de/fck "Leistungsträger kommt vom Wort Leistung."

FCS-Trainer

Jürgen Luginger

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