Davis-Cup: Führung verspielt, aber Sympathien gewonnen

Nancy · Der harte Boden der Tennis-Realität – in Nancy trug er die Farbe Grün. Dort unten auf dem Hartplatz im „Palais des Sports Jean Weille“, inmitten von 5000 begeisterten Franzosen, zerplatzte der deutsche Traum vom ersten Davis-Cup-Halbfinale seit fünf Jahren.

Nach 2:0-Führung verlor die Mannschaft von Bundestrainer Carsten Arriens noch mit 2:3. Am Schlusstag verpassten Tobias Kamke und Peter Gojowczyk die Sensation deutlich.

Noch am Freitag hatte das unerfahrene Duo mit zwei Überraschungs-Erfolgen dafür gesorgt, dass die Auswahl am kleinen Tennis-Wunder von Nancy schnuppern durfte. Zwei Tage später unterlag Kamke dem ehemaligen Australian-Open-Finalisten Jo-Wilfried Tsonga mit 3:6, 2:6 und 4:6. Debütant Gojowczyk, dessen Fünfsatzsieg gegen Tsonga einer der emotionalen Höhepunkte der jüngeren deutschen Tennis-Geschichte war, fehlte im entscheidenden Einzel gegen Gael Monfils die Kraft. Er verlor mit 1:6, 6:7 (0:7) und 2:6. Am Samstag hatten sich André Begemann und Kamke im Doppel in vier Sätzen geschlagen geben müssen.

Frankreich trifft im Halbfinale auf Tschechien. Als Verlierer muss sich die deutsche B-Mannschaft, die ohne Tommy Haas, Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer antreten musste, nicht fühlen. Arriens war "stolz" auf seine Spieler, die trotz der Niederlage das angekratzte Image der deutschen Tennis-Herren aufpolierten. Der Mannschaftsgeist, beim Eklat im Erstrundenspiel gegen Spanien (4:1) in Frage gestellt, ließ die Neulinge in Nancy über sich hinauswachsen. Bei der Partie gegen Spanien hatte die Absage des dritten Einzels für Unmut gesorgt. Haas, Kohlschreiber und Mayer hatten sich wegen Verletzungen beziehungsweise Erschöpfung nicht in der Lage gesehen, zum bedeutungslosen Spiel gegen Feliciano Lopez anzutreten.

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