Cortese ist so gut wie durch

Alcañiz. Der Schampus auf dem Siegerpodest schmeckte Sandro Cortese deutlich besser als der Tee, den er wegen seiner hartnäckigen Erkältung zuvor literweise getrunken hatte. Sein zweiter Platz im Rennen der Moto-3-Klasse beim Motorrad-Grand-Prix von Aragon in Alcañiz brachte den Berkheimer gestern dem Weltmeister-Titel wieder ein Stück näher

Alcañiz. Der Schampus auf dem Siegerpodest schmeckte Sandro Cortese deutlich besser als der Tee, den er wegen seiner hartnäckigen Erkältung zuvor literweise getrunken hatte. Sein zweiter Platz im Rennen der Moto-3-Klasse beim Motorrad-Grand-Prix von Aragon in Alcañiz brachte den Berkheimer gestern dem Weltmeister-Titel wieder ein Stück näher. Der KTM-Pilot hat nun bereits 51 Punkte, also mehr als zwei Rennsiege, Vorsprung.

"Ich fühle mich nicht wohl. Ich friere, habe Schnupfen und trinke nur Tee", hatte Cortese gesagt - und die Erwartungen heruntergeschraubt. Doch seine mentale Verfassung besserte sich vor dem Start. Denn sein ärgster WM-Rivale Maverick Vinales bekam seine Honda zur Einführungsrunde nicht in Gang, trat wutentbrannt gegen sein Gefährt und verkroch sich danach in seiner Box. Damit war der Weg frei für viele Punkte zusätzlich.

Bei niedrigen Temperaturen wurde von Mensch und Motorrad sehr viel verlangt. Cortese zeigte Kämpferqualitäten, hielt sich stets unter den Top Fünf auf und kämpfte schließlich um den Sieg. Den holte sich der Spanier Luis Salom, der nach seinem zweiten Saisonsieg mit 51 Punkten Rückstand nun WM-Zweiter ist. "Durch die Krankheit hat mir in den letzten zwei Runden die Kraft für eine Attacke gefehlt", sagte Cortese. "51 Punkte auf Salom und 66 auf Vinales sind sehr komfortabel. Ich hoffe, dass ich es nach Hause fahren kann", sagte der 22-Jährige, der im 13. Saisonrennen zum zwölften Mal auf das Podest steigen konnte.

Neben ihm freute sich auch Jonas Folger. Der Schwindegger hatte erstmals in seiner Laufbahn und als bislang jüngster Deutscher der WM-Geschichte die "Pole Position" geholt. Nach einem Nerven zehrenden Rennen, in dem er sich zwischenzeitlich auf Position elf wiederfand, belegte er Rang drei. "Ich musste hohes Risiko gehen, es hat sich aber gelohnt", meinte der Bayer.

Stefan Bradl, der in der Moto-GP-Klasse von Rang fünf gestartet war, arbeitete sich schnell auf Platz drei vor, rutschte dann aber wegen eines zu späten Bremsmanövers weg und stürzte. Danach bekam er seine Honda nicht wieder in Gang. "Mein Fehler, ich habe einen Bock geschossen", gestand der Schwabe. Das Rennen gewann Daniel Pedrosa aus Spanien vor dem WM-Führenden Jorge Lorenzo. dpa

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