Berlin. Michael Ballacks Chance auf die Teilnahme an der Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine sinkt immer weiter. Obwohl der 34-Jährige, der offiziell noch als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft geführt wird, nach langer Verletzungspause bei Bundesligist Bayer Leverkusen wieder zur Startelf gehört, deutet vieles darauf hin hin, dass Bundestrainer Joachim Löw den Mittelfeldspieler für die drei abschließenden Länderspiele dieser Saison nicht nominieren wird. Der letzte Einsatz Ballacks liegt weit zurück. Am 3. März 2010 spielte er in München beim 0:1 im Testspiel gegen Argentinien letztmals für Deutschland.Löw mauert seit Wochen zum Thema Ballack. Ursprünglich hatte er für März ein klärendes Gespräch angekündigt, dann für April. Inzwischen ist der Mai gekommen - und es darf spekuliert werden. "Es gibt keine Tagesaktualität. Er muss nach so langer Verletzungspause sein Leistungsniveau in Leverkusen erreichen", hatte der Bundestrainer als letzten Stand bei den jüngsten Spielen gegen Kasachstan (4:0) und Australien (1:2) verkündet und angefügt: "Wir werden uns in Ruhe überlegen, was zu tun ist." Offiziell heißt es, Löw und Ballack stünden ständig in Kontakt.

Erst am kommenden Donnerstag, bei der Bekanntgabe des Kaders für das Testspiel am 29. Mai in Sinsheim gegen Uruguay sowie die EM-Qualifikationsspiele am 3. Juni in Wien gegen Österreich und vier Tage später in Aserbaidschan, will Löw wieder über seine Personalpläne sprechen. Eine Hängepartie, an deren Ende ein Abschiedsspiel für Ballack stehen könnte. Oder als Zugabe für den Nationalspieler, der 99 Partien bestritt, auch noch ein bedeutsameres Hundertstes? dpa