Biathleten feiern goldenen Start in die WM

Hochfilzen · Die deutsche Mixed-Staffel gewinnt vor Frankreich. Russland sorgt nach dem Wettbewerb für einen Eklat.

Erstes Rennen, erster Sieg: Die deutschen Biathleten haben bei der Weltmeisterschaft in Hochfilzen einen goldenen Auftakt gefeiert. In der Mixed-Staffel setzten sich Vanessa Hinz, Laura Dahlmeier, Arnd Peiffer und Simon Schempp gestern über zwei Mal sechs und zwei Mal 7,5 Kilometer trotz sieben Nachladern vor Frankreich (+2,2 Sekunden) und Russland (+3,2) durch.

Der Jubel im Ziel war gewaltig, schließlich hatte eine deutsche Mixed-Staffel zuletzt 2010 den Titel geholt. 2016 gab es Silber. Peiffer und Schempp waren beide Male dabei. "Das ist ein enorm cooler Start für uns in die WM", sagte Schempp. Peiffer ergänzte: "Das ist ein Riesen-Erfolgserlebnis." Hinz war "etwas sprachlos" und meinte nur: "Der Sieg bedeutet mir ziemlich viel." Und Dahlmeier, die heute im Sprint (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) nach der nächsten Medaille greift, sagte: "Es sind große Emotionen, wenn man mit der Mannschaft nach vorne läuft."

Nach dem Wettbewerb ist es zu einem Eklat gekommen. Als die drittplatzierten Russen bei der Siegerehrung auf das Podest sprangen, verschwand Martin Fourcade mit seinem Blumenstrauß in der Hand. Anschließdend verweigerten die Russen, die Doping-Sünder Alexander Loginow in der Mixed-Staffel aufgestellt hatten, dem Weltcup-Spitzenreiter den Handschlag. Fourcade reagierte mit höhnischem Applaus. Von den Zuschauern gab es Pfiffe für die russischen Skijäger.

Vor dem Rennen hatte Fourcade mit Bezug auf die Nominierung Loginows erklärt: "Wir dachten nicht, dass es möglich ist. Aber sie haben es getan." Viele Skijäger sehen in der Aufstellung Loginows eine Provokation seitens der Russen. Bei der anschließenden Pressekonferenz kritisierte der russische Schlussläufer Anton Schipulin den Franzosen: "Er hat sich unfair verhalten und damit greift er unsere ganze Mannschaft an. Das können wir nicht hinnehmen." Fourcade wies die Vorwürfe zurück. "Ich kämpfe für sauberen Sport. Und wer das nicht akzeptiert, muss damit klarkommen", sagte der fünfmalige Weltcupgesamtsieger, der einer der Wortführer der Biathleten im Kampf gegen Doping ist.

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Kasachen dürfen trotz Doping-Razzia starten Die unter Doping-Verdacht stehend kasaschische Mannschaft durfte gestern am ersten WM-Rennen teilnehmen. "Bisher wissen wir nicht, ob es sich um verbotene Substanzen oder Methoden handelt. Erst dann können wir Maßnahmen treffen", sagte Nicole Resch, Generalsekretärin des Biathlon-Weltverbandes. Am Tag zuvor hatte die Polizei eine Doping-Razzia in den Unterkünften der Kasachen in Hochfilzen durchgeführt. Laut Mitteilung des Bundeskriminalamtes von Österreich wurden dabei zahlreiche medizinische Produkte und Medikamente sichergestellt. Die Kasachen belegten gestern in der Mixed-Staffel Rang elf.

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